Weil am Rhein Umschlagbahnhof abgehängt

Weiler Zeitung
Der Weiler Umschlagbahnhof bekommt die Auswirkungen durch die bei Rastatt gesperrte Rheintalbahn wegen einer Gleisabsenkung auch zu spüren.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Foto: Siegfried Feuchter Foto: Weiler Zeitung

Rheintalstrecke: Sperrung wirkt sich aus / Von Norden kommen keine Güterzüge

Die Auswirkungen auf den Weiler Umschlagbahnhof sind unübersehbar. Seit die Rheintalstrecke im Bereich Rastatt gesperrt ist und keine Güterzüge mehr von Norden nach Süden fahren können, ist die wichtige logistische Drehscheibe zumindest von Norden her abgehängt.

Weil am Rhein. Auch die Güterzüge, die von Süden kommen, sind durch die wegen einer Gleisabsenkung weiterhin gesperrte Rheintalstrecke betroffen. Allerdings verläuft der Güterverkehr bis nach Basel-Weil normal, wie ein Bahnsprecher gestern Abend sagte. Fahren an starken Tagen bis zu 200 Güterzüge in der Spitze auf dem Nord-Süd-Korridor zwischen Karlsruhe und Basel, so herrscht in diesen Tagen weitgehend Funkstille, sieht man einmal davon ab, dass einige Züge, die auf der gesperrten Strecke standen, in den Weiler Umschlagbahnhof zurückkommen. „Es ist nun nicht so, dass wir nichts zu tun hätten“, sagte ein Bahnmitarbeiter auf Anfrage. Ohnehin zählt der August wegen der Ferien zu der verkehrsschwachen Zeit für den Güterverkehr der Bahn.

Sowohl die Bahn als auch die betroffenen Logistiker, die jetzt nicht alle Güter termingerecht zu den Kunden bringen können, suchen intensiv nach Ersatzlösungen.

Spediteure weichen verstärkt auf die Straße und die Binnenschifffahrt aus. Und die Bahn versucht, den Betrieb über Ausweichstrecken einigermaßen sicherzustellen. Speditionen können die Waren und Güter, die von Süden, also Italien, in den Großraum Basel-Weil kommen, auf Lkw umladen. Per Lastwagen können sie dann nach Karlsruhe oder Mannheim fahren und die Waren dort zu den Güterzügen bringen. Die Bahn sei mit den Kunden im Gespräch, um die bestmögliche Ersatzlösung zu finden.

Güterzüge werden teilweise auch großflächig umgeleitet. Die Gäubahn Stuttgart-Singen oder die französische Seite über Saarbrücken und Metz sind beispielsweise Alternativen. Auch können Güterzüge von Norden, die normalerweise den Umschlagbahnhof Weil-Basel ansteuern, über den Brenner umgeleitet werden.

Direkt im Grenzgebiet zwischen Deutschland, der Schweiz und Frankreich liegt das große, moderne Umschlagterminal, das 1999 in Betrieb genommen worden ist und das die Bahn-Tochter DUSS (Deute Umschlagsgesellschaft-Schiene-Straße) betreibt. Mehrere Güterzüge mit einer Länge von bis zu 600 Metern können hier auf vier 660 Meter langen Umschlaggleisen sowie zwei 550 Meter langen, zusätzlichen Gleisen gleichzeitig abgefertigt werden.

Rund 140 Mitarbeiter sind auf dieser Anlage, die das Tor zur Schweiz, nach Italien und nach Frankreich bildet, beschäftigt – Wagenmeister, Rangierer, Spediteure Deklaranten, Zollbeamte und Verwaltungsangestellte, um nur einige Berufsgruppen zu nennen.

Der Weiler Umschlagbahnhof gehört in Deutschland zu den größten und bedeutendsten Terminals. Bis zu 500 Ladeeinheiten wie Container, Sattelauflieger und Wechselbrücken werden pro Tag mit drei Portalkränen umgeschlagen.

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