Jeden Tag hatte ich telefonischen Kontakt mit meiner Familie. Dass viele aus Weil am Rhein und aus meinem Bekanntenkreis bei den Spielen mitgefiebert haben, drückte sich in zahlreichen Glückwünschen über Facebook aus – auch von meinem Heimatverein ESV. Darüber habe ich mich sehr gefreut.
Haben Sie während des Turniers auch etwas vom Gastgeberland und dessen Kultur mitbekommen?
Ja, wir wurden von der deutschen Botschaft gut betreut. An spielfreien Tagen haben wir Ausflüge unternommen, wobei uns das eine und andere gezeigt wurde. Die Leute waren sehr freundlich. Das Land ist interessant, aber natürlich nicht vergleichbar mit Deutschland und unserer Kultur.
Wie geht es nun weiter? Ist zunächst Urlaub angesagt?
Überhaupt nicht. Ich habe ja bekanntlich den Verein gewechselt und spiele nun in der zweiten Bundesliga für DJK Rimpar. Deshalb bin ich vor gut einer Woche von Großwallstadt nach Würzburg umgezogen, das gerade mal zehn Fahrminuten von Rimpar entfernt liegt. Da in zwei Wochen das erste Pokalspiel ansteht, bin ich nach der Rückkehr aus Algerien direkt ins Training eingestiegen.
Und wie sind Sie im neuen Verein aufgenommen worden?
Sehr freundlich und gut. Den einen oder anderen Spieler kenne ich bereits vom Sportinternat in Großwallstadt, vor allem aber Steffen Kaufmann aus Weil am Rhein, der früher auch beim ESV und nun im Rimpar spielt. Insofern habe ich schnell ins Team reingefunden. Das erste Testspiel gegen den Erstligisten Erlangen liegt bereits hinter mir.
Wie wird in der zweiten Bundesliga traniert?
Jeden Tag, meistens zweimal – am Vormittag und am Nachmittag.
Lassen sich Sport und Studium problemlos unter einen Hut bringen?
Das werde ich sehen. Im Oktober beginnt wieder das neue Semester in Aschaffenburg.
Viel Freizeit bleibt jedenfalls nicht. Oder?
Gewiss nicht. Neben Studium und Handballsport ist wenig Platz für andere Hobbys. Aber es macht ja Spaß, und das ist das Wichtigste.
Da Sie 21 Jahre alt sind, dürfen Sie künftig nicht mehr in der Junioren-Nationalmannschaft spielen.
Leider nicht.
Ist jetzt die A-Nationalmannschaft der Herren das große Ziel?
Das Ziel schon, aber man muss realistisch bleiben. Zunächst einmal muss ich mich nun gegen starke Konkurrenz durchsetzen. Aber das ist gut so, denn der Konkurrenzkampf fordert und fördert einen. Ob es dann später zur Ersten Liga und vielleicht zur Nationalmannschaft reicht, werden wir sehen. Jetzt bin ich in Rimpar und freue mich auf die neue Saison, die von Ende August bis Anfang Juni nächsten Jahres dauert – nur unterbrochen von einer drei- bis vierwöchigen Winterpause.
Wann kommen Sie wieder nach Weil auf Heimatbesuch?
Oh je, das kann ich bei dem Terminplan, der vor mir liegt, noch nicht sagen. Aber natürlich halte ich ständig Kontakt zu Familie und Freunden. Und wenn es Gelegenheit gibt, komme ich bestimmt nach Weil am Rhein.