Weil am Rhein Umzug nach Würzburg und neue sportliche Ziele

Weiler Zeitung
Der erfolgreiche Handballspieler und U21-Nationalspieler Patrick Gempp                      Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Interview: Patrick Gempp nach der WM der Handballjunioren und der knapp verpassten Medaille zu seinen Plänen

Weil am Rhein (sif). Das große Handballtalent Patrick Gempp (21), im vergangenen Jahr Vize-Europameister mit der Handball-Juniorennationalmannschaft geworden, ist vor einigen Tagen von der U21-Handballweltmeisterschaft aus Algerien zurückgekehrt. Bekanntlich erreichte das deutsche Team den vierten Platz. Siegfried Feuchter sprach mit dem Sohn von Jürgen und Petra Gempp aus Alt-Weil über seine weiteren Ziele. Patrick Gempp ist inzwischen nach Würzburg umgezogen und spielt nun in der Zweiten Bundesliga für Rimpar.

Das Siegertreppchen bei der Handball-Weltmeisterschaft in Algerien haben Sie und Ihre Kollegen mit dem vierten Platz knapp verpasst. Trauern Sie der verpassten Medaillenchance noch nach, oder haben Sie das Turnier bereits abgehakt?

Abgehakt habe ich die WM noch nicht und bin immer noch etwas traurig. Dass wir zwei Matchballe vergeben haben, ist schon bitter.

Was nehmen Sie sportlich mit von Ihrer ersten Teilnahme an einer Weltmeisterschaft?

Viele Erfahrungen. Wir haben gegen außereuropäische Nationen gespielt und dabei die Spielweise von Mannschaften wie Südkorea oder Chile kennengelernt. Da lernt man immer dazu.

Ist diese WM-Teilnahme das sportliche Highlight in Ihrer bisherigen Sportkarriere gewesen?

Nach der Europameisterschaft im vergangenen Jahr, als wir in Dänemark Vize-Europameister wurden, war dies sicher der Höhepunkt. Leider hat es dieses Mal nicht zu einer Medaille gereicht.

Hatten Sie während des Aufenthalts in Algerien auch Kontakt  zur Heimat?

Jeden Tag hatte ich telefonischen Kontakt mit meiner Familie. Dass viele aus Weil am Rhein und aus meinem Bekanntenkreis bei den Spielen mitgefiebert haben, drückte sich in zahlreichen Glückwünschen über Facebook aus – auch von meinem Heimatverein ESV. Darüber habe ich mich sehr gefreut.

Haben Sie während des Turniers auch etwas vom Gastgeberland und dessen Kultur mitbekommen?

Ja, wir wurden von der deutschen Botschaft gut betreut. An spielfreien Tagen haben wir Ausflüge unternommen, wobei uns das eine und andere gezeigt wurde. Die Leute waren sehr freundlich. Das Land ist interessant, aber natürlich nicht vergleichbar mit Deutschland und unserer Kultur.

Wie geht es nun weiter? Ist zunächst Urlaub angesagt?

Überhaupt nicht. Ich habe ja bekanntlich den Verein gewechselt und spiele nun in der zweiten Bundesliga für DJK Rimpar. Deshalb bin ich vor gut einer Woche von Großwallstadt nach Würzburg umgezogen, das gerade mal zehn Fahrminuten von Rimpar entfernt liegt. Da in zwei Wochen das erste Pokalspiel ansteht, bin ich nach der Rückkehr aus Algerien direkt ins Training eingestiegen.

Und wie sind Sie im neuen Verein aufgenommen worden?

Sehr freundlich und gut. Den einen oder anderen Spieler kenne ich bereits vom Sportinternat in Großwallstadt, vor allem aber Steffen Kaufmann aus Weil am Rhein, der früher auch beim ESV und nun im Rimpar spielt. Insofern habe ich schnell ins Team reingefunden. Das erste Testspiel gegen den Erstligisten Erlangen liegt bereits hinter mir.

Wie wird in der zweiten Bundesliga traniert?

Jeden Tag, meistens zweimal – am Vormittag und am Nachmittag.

Lassen sich Sport und Studium problemlos unter einen Hut bringen?

Das werde ich sehen. Im Oktober beginnt wieder das neue Semester in Aschaffenburg.

Viel Freizeit bleibt jedenfalls nicht. Oder?

Gewiss nicht. Neben Studium und Handballsport ist wenig Platz für andere Hobbys. Aber es macht ja Spaß, und das ist das Wichtigste.

Da Sie 21 Jahre alt sind, dürfen Sie künftig nicht mehr in der Junioren-Nationalmannschaft spielen.

Leider nicht.

Ist jetzt die A-Nationalmannschaft der Herren das große Ziel?

Das Ziel schon, aber man muss realistisch bleiben. Zunächst einmal muss ich mich nun gegen starke Konkurrenz durchsetzen. Aber das ist gut so, denn der Konkurrenzkampf fordert und fördert einen. Ob es dann später zur Ersten Liga und vielleicht zur Nationalmannschaft reicht, werden wir sehen. Jetzt bin ich in Rimpar und freue mich auf die neue Saison, die von Ende August bis Anfang Juni nächsten Jahres dauert – nur unterbrochen von einer drei- bis vierwöchigen Winterpause.

Wann kommen Sie wieder nach Weil auf Heimatbesuch?

Oh je, das kann ich bei dem Terminplan, der vor mir liegt, noch nicht sagen. Aber natürlich halte ich ständig Kontakt zu Familie und Freunden. Und wenn es Gelegenheit gibt, komme ich bestimmt nach Weil am Rhein.

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