Verkehrschaos rund um Weil

Von Siegfried Feuchter

Weil am Rhein. Viele Wege führen nach Rom, nicht alle aber nach Friedlingen. Die wegen Belagsarbeiten noch bis Donnerstag gesperrte Friedensbrücke verursacht erhebliche Verkehrsprobleme. Am Montagabend und gestern tagsüber gab es rund um Weil am Rhein chaotische Verkehrsverhältnisse.

„Die Sperrung der Friedensbrücke verschärft natürlich die Verkehrssituation um Weil herum“, sagte Ernst Gruidl, der stellvertretende Revierleiter gegenüber unserer Zeitung. Die Autofahrer mussten jedenfalls viel Geduld aufbringen. Wer über die B 532 nach Friedlingen oder nach Frankreich musste, der brauchte laut Polizei zeitweise für 300 bis 400 Meter bis zu einer Stunde.

Nichts ging mehr am Montag zwischen 16 und 19 Uhr, nachdem ein Blitzschlag die Ampelanlage an der B 532/Abfahrt Friedlingen lahmgelegt hatte. Von der Friedlinger Grenze bis zur B 532 und von dort in Richtung Römerstraße und Haltingen sowie auf der Alte Straße bis zur Firma Raymond: überall bildeten sich lange Staus.

„Für 100 Meter brauchte eine Streife von uns über zehn Minuten“, schilderte Jürgen Bäuml, Dienstgruppenleiter beim Weiler Polizeirevier, auf Anfrage die außergewöhnliche Situation. Nur die Autobahn sei von den Staus verschont geblieben, ansonsten waren rund um Friedlingen alle Straßen in dieser Hauptverkehrszeit dicht. Umleitungsstrecken gibt und gab es nicht. „Wer im Stau steckte, für den gab es kein Entrinnen. Er musste viel Geduld aufbringen“, sagte Bäuml.

Nicht viel besser war es gestern. Nicht schon am Morgen, wie man hätte vermuten können, sondern erst gegen 10 Uhr bis zum Abend gab es in Haltingen, in Friedlingen und auf der B 532 wieder lange Staus. Auch durch den Haltinger Rebgarten gab es ein erhöhtes Verkehrsaufkommen. „Es war schlimm“, berichtete eine Radfahrerin am Redaktionstelefon. Die Autos stauten sich nicht nur durch Haltingen bis zum Dreispitz, sondern wieder auf der B 532 von der Anschlussstelle Weil und der Abzweigung nach Friedlingen zuweilen bis zur Vitra.

Ab 10 Uhr gingen gestern beim Polizeirevier, wie Bäuml erklärte, zahlreiche Anrufe von genervten Autofahrern ein, die die Polizei um Hilfe riefen. „Eine Verkehrsregelung war zwecklos, da konnten wir beim besten Willen nichts machen“, sagte Bäuml.

Auch hier war wieder die Ampelanlage an der Kreuzung bei der Anschlussstelle Weil auf der B 532 die Ursache des Übels. Denn die Ampel ist für Linksabbieger nach Friedlingen so geschaltet, dass bei Grünphase gerade mal zwei Autos den Kreuzungsbereich passieren können. „Das ist natürlich bei einem solch hohen Verkehrsaufkommen viel zu wenig“, sagt Bäuml mit dem Hinweis, dass dies zu normalen Zeiten ausreiche, aber eben nicht dann, wenn die Friedensbrücke als einzige direkte Verbindung von der Kernstadt nach Friedlingen ausfalle.

Am Mittwoch und morgigen Donnerstag wird die angespannte Verkehrssituation wohl anhalten, denn so lange ist die Friedensbrücke noch gesperrt.