Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft (Woge) mit ihren 1063 Mietwohnungen steht auf einem soliden Fundament. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass im Jahresabschluss 2015 bei einer Bilanzsumme von 53 Millionen Euro ein Fehlbetrag von 726 000 Euro ausgewiesen ist. Von Siegfried Feuchter Weil am Rhein. Dieses Defizit ist fast ausschließlich auf den Kursverlust bei den Schweizer Franken-Darlehen zurückzuführen und derzeit nur buchtechnisch von Relevanz. Wie gut die Woge dasteht, wo sie künftig Schwerpunkte setzt und welchen sozialen Auftrag das kommunale Wohnungsunternehmen hat, haben gestern vor der Presse die beiden Geschäftsführer Andreas Heiler (hauptamtlich) und Bürgermeister Rudolf Koger (nebenamtlich) sowie Erster Bürgermeister Christoph Huber als Aufsichtsratsvorsitzender dargelegt. Und die Prüfer haben bestätigt, dass die Woge gut wirtschaftet. Die gesamten Verbindlichkeiten betragen noch 31,1 Millionen Euro. 1063 Wohnungen und geringe Fluktuation Die Fluktuation ist weiter auf nunmehr noch 5,7 Prozent gesunken. Nur die Wohnungen, die saniert und modernisiert werden – derzeit 15 an der Zahl – sind nicht belegt. „Wir haben im Prinzip eine Vollbelegung“, betonte Heiler mit dem Hinweis, dass es immer noch einen hohen Bedarf an Instandhaltungsmaßnahmen gibt. Eine Bestandsanalyse soll in Kürze Klarheit schaffen, wie viele Wohnungen es sind. In jedem Fall will die Woge verstärkt in den Bestand investieren. Rund 23 Millionen Euro waren es in den zurückliegenden neun Jahren, wobei auch die energetische Sanierung einen Schwerpunkt bildete. Nun geht es ans Innenleben der Wohnungen. Sobald ein Mieterwechsel ansteht, wird die Wohnung – nach Bedarf – grundlegend modernisiert, vor allem Bäder und Sanitäranlagen sowie Fußböden. „Wir müssen künftig mehr Geld in die Hand nehmen, um nach und nach alle Wohnungen in einen guten Zustand zu bringen“, betonte Bürgermeister Koger. Zwei Millionen Euro sollen deshalb im kommenden Jahr in die Instandhaltung fließen – rund 300 000 Euro mehr als im vergangenen Jahr. Durchschnittsmietebei 5,29 Euro Erster Bürgermeister Huber sprach von einem Paradigmenwechsel. Es wird in den nächsten Jahren kein Gewinn mehr ausgewiesen so wie in den vergangenen Jahren, vielmehr soll das Geld in die Instandhaltung und Modernisierung investiert werden. Bei einem Rundgang durch Wohnanlagen mit modernisierten Wohnungen konnte sich der Aufsichtsrat jüngst ein Bild davon machen, wie die Wohnungen qualitativ aufgewertet wurden. Zum Paradigmenwechsel gehört auch, wie Geschäftsführer Heiler deutlich machte, dass die Woge künftig keine Wohnungen mehr verkaufen wird, gleichwohl eine Nachfrage vorhanden ist. In diesem Jahr ist es lediglich noch eine Wohnung, die veräußert wird. Dass die Woge einen sozialen Auftrag hat und deshalb bezahlbare Mieten für ihre Wohnungen verlangt, unterstrichen die Verantwortlichen. Die Kaltmieten schwanken je nach Standard der Wohnungen zwischen 3,45 und zehn Euro pro Quadratmeter (Neubauten). Im Schnitt liegt die Miete bei 5,29 Euro, wie Heiler sagte. Hinzu kommen noch zwei Euro Nebenkosten pro Quadratmeter. Die erfolgreiche Entwicklung der Weiler Wohnbau wird auch im Betriebsvergleich mit anderen Wohnungsunternehmen in Baden-Württemberg deutlich, denn in einigen Positionen steht die WoGe besser da.