Weil am Rhein Viel Spaß und reger Austausch

Weiler Zeitung
Einheimische und Flüchtlinge hatten beim jüngsten Begegnungstreffen gemeinsam viel Spaß. Foto: Joachim Pinkawa Foto: Weiler Zeitung

Willkommenskreis: Begegnung im Jugendcafé / Freude über bestandene Deutschprüfung

Von Joachim Pinkawa

„Begegnungen schaffen“ lautete das Motto für ein erneutes Begegnungstreffen des Willkommenskreises Weil am Rhein. Im Weiler Jugendcafé trafen sich am Samstagnachmittag interessierte Weiler Bürger mit geflüchteten Menschen aus anderen Kulturkreisen.

Weil am Rhein. Zentrales Thema war das muslimische Neujahrsfest, das eine hohe Bedeutung im Islam hat. Für Muslime fängt mit dem Sonnenuntergang ein neuer Tag an. Daher feiern sie – nach unserer Zeitrechnung – zwei Tage lang Neujahr. Angesichts des sonnig-angenehmen Wetters verlegten Organisatoren und Helfer Tische und Stühle für das Bastelangebot kurzerhand nach draußen. Relativ schnell war der große Tisch mit malenden, hämmernden und Fäden spannenden Kindern belegt, die eifrig an Fadenbildern auf kleinen Holzplatten mit unterschiedlichen Motiven arbeiteten. Drinnen wurde fleißig Gemüse und Salat geschnitten, Teig vorbereitet und Tee gekocht.

Mit zu den ersten Gästen gehörte die aus Afghanistan stammende Somayeh Hassany, der sofort zur am Vormittag bestandenen schriftlichen Deutschprüfung gratuliert wurde. Im Rahmen des Projekts „Integration durch Ausbildung“ der Stadt Weil, verschiedener Firmen und der Agentur für Arbeit hatte sie die Prüfung erfolgreich abgelegt. Da Somayeh am Nachmittag noch die mündliche Prüfung absolvieren musste, begann sie unmittelbar mit Henna die ersten Hände interessierter weiblicher Gäste mit wunderschön detaillierter Ornamentik auf der Haut zu verzieren. Weitere Frauen schlossen sich dem Bemalen spontan an. Nach gut einer Stunde konnten die ersten Mädchen und Frauen stolz ihren Schmuck präsentieren. Auch ein spezielles Festtagsgewand für Frauen und Männer wurde präsentiert und auch anprobiert.

Inzwischen hatte die aus dem Kosovo stammende Nerxhivan einen „Tarator“ (bestehend aus Gurken, Knoblauch und Joghurt) angerichtet. Während ihr Mann Tee gekocht hatte und servierte, formten und buken einige Gäste gemeinsam „Pide“ (gefüllte Pizza).

Annett Hauf, Ulrike Degenhard und Elisabeth Isenburg vom Willkommenskreis erklärten währenddessen den nur zögerlichen Zulauf zu der Veranstaltung mit der Tatsache der dezentralen Anschlussunterbringung und der inzwischen „Quasi-Schließung“ der Aufnahmestelle in Alt-Weil. „Die Menschen sind für uns dadurch nicht mehr einfach zentral ansprechbar, was solche Treffen durchaus schwieriger macht“, erläuterten die Helferinnen und betonten gleichzeitig die Bedeutung solcher Veranstaltungen als Möglichkeit der Begegnung, des Austausches und der gegenseitigen Information über traditionelle Anlässe und Gepflogenheiten.

„Manches muss man einfach erleben, um es kennenzulernen oder überhaupt zu verstehen, wie die Flüchtlinge verschiedener Länder beispielsweise vor Kurzem die ihnen völlig fremde alemannische Straßenfasnacht mit Interesse verfolgt haben. Begegnungen mit Spiel, Spaß, Speisen, Getränken und regem Austausch kamen an diesem Nachmittag zur Freude aller Beteiligten erkennbar nicht zu kurz.

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