Von Siegfried Feuchter Weil am Rhein. Wie groß ist das Interesse der Weiler am Bürgerentscheid" In zwei Wochen sind die Bürger aufgefordert, über das geplante Einkaufscenter an der Hangkante zu entscheiden. Viele haben bereits gewählt, denn bis gestern lagen Wahlleiter Jürgen Schopferer schon rund 1400 Briefwahlanträge vor. Das entspricht in etwa der Größenordnung beim ersten Bürgerentscheid vor drei Jahren. Knapp 23 000   wahlberechtigte Bürger sind am Sonntag, 19. Juli, in Weil am Rhein aufgerufen, darüber zu befinden, ob die Stadt ihr 10 000 Quadratmeter großes Grundstück an der Hangkante an die Cemagg GmbH verkaufen soll. Der Investor will dort bekanntlich ein Einkaufs- und Dienstleistungszentrum mit einer Verkaufsfläche von 16  500 Quadratmetern errichten. Wenn die Bürger das Votum des Gemeinderats ersetzen wollen, muss mindestens ein Viertel der Wahlberechtigten die gestellte Frage mit Ja oder Nein beantworten. Nach aktuellem Stand – bis zum Wahltag kann sich die Zahl der Wahlberechtigten durch Zu- und Wegzüge noch leicht verändern – gibt es 22 994 Wahlberechtigte. Um das laut Gemeindeordnung vorgeschriebene Quorum zu erreichen, müssen mindestens 5749 Bürger mit Ja oder Nein stimmen. Beim Bürgerentscheid vor drei Jahren lag die Wahlbeteiligung bei 43,9 Prozent , wobei es rund 300 Stimmen mehr gab, als für das Quorum notwendig waren. Wird das Quorum nicht erreicht, geht die Entscheidung an den Gemeinderat zurück. Unterdessen laufen im Wahlamt die Vorbereitungen auf Hochtouren. „Sie sind im Prinzip gleich wie bei einer Bundestags- oder Landtagswahl“, sagt Wahlleiter Jürgen Schopferer. Allerdings mit dem Unterschied, dass beim Bürgerentscheid die Stadt keine Stimmzettel und Bekanntmachungen zur Verfügung gestellt bekommt, sondern alles selbst anfertigen muss. Insofern ist der Bürgerentscheid mit  Mehraufwand verbunden.  Gegenüber einer Bundestags- und Landtagswahl wird es nur elf Wahlbezirke plus zwei Briefwahlbezirke geben. Wegen der geringeren Zahl werden  statt der üblichen 200 Wahlhelfer bei dieser Entscheidung nur 90 benötigt. Schopferer rechnet wie beim Entscheid vor drei Jahren am Ende wieder mit rund 2000 Briefwählern. Viele der Antragsteller kommen persönlich ins Rathaus, um die Wahlunterlagen zu holen oder sie beantragen sie schriftlich. Doch immer mehr – inzwischen ein Viertel – nutzt die Möglichkeit übers Internet. Noch bis Freitag, 17. Juli, 18 Uhr, können die Wahlunterlagen angefordert werden.