Weil am Rhein Weg frei für die Umgestaltung

Weiler Zeitung
Die Verkehrsführung wird geändert, der Straßenbelag erneuert und Radstreifen werden geschaffen. Foto: Siegfried Feuchter Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Baufreigabe für Kreuzung am Ortseingang von Alt-Weil erteilt / Kritik am teuren Projekt

Kontrovers diskutiert hat der Gemeinderat am Dienstagabend über die Umgestaltung der Kreuzung Zollfreie Straße/Hauptstraße/Zoll Alt-Weil. Sinn und Zweck wurden auch angesichts von Mehrkosten und einem Gesamtvolumen von rund einer halben Million Euro infrage gestellt.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. Eine deutliche Mehrheit stellte sich letztlich doch hinter die Baufreigabe, welche die Stadtverwaltung einholen wollte. 18 Gemeinderäte stimmten dafür, die vormalige Bundesstraße nach der Herabstufung zur Gemeindestraße nun für alle Verkehrsteilnehmer sicherer zu gestalten. Sieben zweifelten die Sinnhaftigkeit an und kritisierten unter anderem auch die hohen Kosten.

Die Pläne

Die Straßenraumfläche sei überdimensioniert, hatte zuvor Erster Bürgermeister Christoph Huber nochmals die Situation am Ortseingang von Alt-Weil dargestellt. Bei vier Bohrungen wurde zudem festgestellt, dass der Oberbau nicht frostsicher ist und daher ein Vollausbau im Rahmen der Umgestaltung erforderlich ist – was mit entsprechenden Mehrkosten in Höhe von etwa 100 000 Euro verbunden ist. Hier soll noch mit dem Bund über eine finanzielle Kompensation verhandelt werden, da das beim Ablösebetrag keine Berücksichtigung fand. Einen finanziellen Zuschuss gibt es aber für den Radweg, der entstehen soll. Wie berichtet, sollen die Velofahrer sicherer unterwegs sein können – auf Radwegen, Radstreifen und mit einer Tempo-30-Regelung ab der Abfahrt von der Zollfreien in Richtung Weil, wobei auf Erhöhungen auf der Straße vor dem Ortseingang und direkt nach der Abfahrt von der Zollfreien gesetzt wird. In dem Rahmen der Neuregelungen wird die Gemeindeverbindungsstraße von Alt-Weil nach Riehen die Vorfahrtsstraße.

Die Gegner

Elke Gründler-Lindow (UFW) sieht letzteres als Problem an. Sie empfahl, dass zuerst Heuer+Heuer ihr Bauprojekt an der Kreuzung verwirklichen soll. „Es ist nicht nötig, dass das gemacht wird. Die Straße und der Verkehr funktionieren“, positionierte sie sich gegen das Vorhaben. Thomas Harms (FDP) hält die Lösung für „übertrieben“. Es sei absolut unnötig, die Straße zu erneuern. „Ich fürchte, dass die neue Verkehrsregelung dazu führt, dass der Verkehr zunimmt“, sprach sich auch Jürgen Valley (SPD) gegen das Vorhaben aus. „Grundsätzlich ist es eine blöde Kreuzung“, meinte Eugen Katzenstein (UFW). Angesichts der Heuer+Heuer-Bautätigkeit sprach er sich für eine Verschiebung der Maßnahme aus. Huber meinte aber, dass noch nicht einmal eine Baugenehmigung für das Vorhaben erteilt sei.

Die Befürworter

Als eine „sehr gute Lösung“ für die Radfahrer sieht Ingrid Pross (Grüne) die Umgestaltung der Kreuzung an. Bei der Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger liege einiges im Argen, bewertete Wolgang Roth-Greiner den Status quo. Es gelte, den Schleichverkehr hier zudem zu verhindern. Wo die von der Verwaltung ins Feld geführte städtebauliche Aufwertung des Ortseingangs ist, konnte der Freidemokrat nicht ausmachen.

Der Verkehr, der zwischen der Zollfreien und Frankreich durch Alt-Weil abkürze, müsse umgeleitet werden, meinte auch Thomas Bayer (Grüne). Ein Schritt dahin werde mit der neuen Vorfahrtregelung gemacht. „Die Planung finde ich gut“, stellte sich auch Claus Weibezahl (CDU) hinter das Vorhaben. Daher sollte dieses nicht zurückgestellt werden, was dann auch die Mehrheit des Gemeinderates abschließend so sah.

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