Wenn es um die Anbindung der Innenstadt an das geplante Einkaufscenter Dreiländergalerie an der Hangkante geht, lässt die Interessenvereinigung des Handels nicht locker. Sie setzt jetzt auf ein Gespräch mit den Investoren, die hinter Cemagg stehen: die Brüder Pinchas und Samuel Schapira. Von Siegfried Feuchter Weil am Rhein. Weil-aktiv fordert, wie Vorstandsmitglied Jürgen Rühle im Gespräch mit unserer Zeitung unterstreicht, dass der Investor eine Fußgängerbrücke sowie eine Überdachung der fehlenden Zwischenstücke in der Innenstadt finanziert. Die Bemühungen, die Stadt für eine überdachte Fußgängerbrücke zwischen Kaufring und künftigem Center sowie die Überdachungen in der Innenstadt zu gewinnen, seien bislang nicht erfolgreich gewesen. Beide Forderungen hätten nach Ansicht von Rühle in der Baugenehmigung für die Dreiländergalerie fixiert werden sollen. Die Realisierung der Weil-aktiv-Wünsche würde dazu beitragen, dass die Kundenfrequenz in der Innenstadt nicht abbreche. Schließlich hätten in den zurückliegenden Jahren einige Geschäfte kräftig in ihre Immobilie investiert. Dies auch im Vertrauen auf Aussagen der Stadt, so Rühle, wonach hier das künftige Zentrum entstehe werde. Nun soll es der Investor der Dreiländergalerie richten. Jürgen Rühle jedenfalls sieht diesen in der Pflicht. Denn durch das neue Center, so haben Gutachter errechnet, werden allein die Geschäfte in der Innenstadt Umsatzverluste in der Größenordnung von acht Millionen Euro hinnehmen müssen. Daher wäre es seiner Ansicht nach geboten, dass Cemagg für eine optimale Anbindung der Innenstadt und damit einen Ausgleich sorgt. „Wir müssen einen gemeinschaftlichen Konsens finden, denn Center und Innenstadt müssen eine Einheit bilden“, sagt auch Weil-aktiv-Vorsitzender Klaus Michael Effert, der neben den Brüdern Schapira auch den Ersten Bürgermeister Christoph Huber als Vertreter der Stadt für das Gespräch gewinnen will. Für Rühle steht unmissverständlich fest: „Wenn die Anbindung zwischen Innenstadt und Einkaufscenter nicht funktioniert, dann sind die Geschäfte an der Hauptstraße die Leidtragenden.“ Deshalb drängt Weil-aktiv auf eine möglichst optimale Verbindung in Form einer überdachten Fußgängerbrücke in Höhe des Kaufrings direkt zur Hangkante. Nur dann könnten die Leute die Müllheimer Straße problemlos und wettergeschützt überqueren. Zudem würden dadurch keine langen Staus auf der Hauptstraße entstehen, weil dann keine Fußgänger die Straße queren müssen. „Wer öfters und länger in einer Stadt im Stau steht, der orientiert sich um und sucht dann im Umland nach Einkaufsmöglichkeiten“, befürchtet Rühle Konsequenzen. Doch damit nicht genug. Zu den Forderungen von Weil-aktiv gehören auch die noch fehlenden Überdachungen entlang der „Hauptfrequenzachse“ von der Bühlstraße bis zum Kaufring. Es sind dies die Bereiche zwischen dem Modehaus Ermuth und dem Schuhhaus Wachenheim, zwischen der Stadtapotheke und Optik Burkart, zwischen Optik Burkart und Volksbank sowie zwischen Wegeler-Bau und Kaufring. „Die Leute müssen bei schlechtem Wetter trockenen Fußes in der Innenstadt einkaufen können“, sagt Rühle.