Vor allem seit die Zollfreie offen ist, würden auch Laster durch die Straße fehlgeleitet. Hinzu komme, dass an der Gaststätte „Hebelhof“ Laster anliefern, welche die Straße blockieren, was Hupkonzerte der wartenden Autofahrer zur Folge habe. Auch Fußballer auf dem Weg zur Sportstätte seien hier schnell unterwegs. Insgesamt sei es ein Zubringer zur Stadt. „Das ist die neue Hauptstraße“, kritisiert Guldenschuh.
Die Stadt würde dies auch so sehen, als eine Zugangsstraße. „Das bleibt so“, habe Erster Bürgermeister Christoph Huber den Anwohnern auch deutlich gemacht. Einen ähnlichen Tenor vernahmen Anwohner nach eigenen Aussagen von OB Wolfgang Dietz. Zwar sei einmal eine Verkehrszählung erfolgt, doch genau in der Ferienzeit, kritisiert Rosemarie Wolf.
Gespräch mit OB Dietz
Ob sich etwas ändern wird? Die Anwohner wollen mit der Unterschriftenliste einen ersten Schritt machen. Dabei blicken sie auf die Römerstraße, die ja auch eine Zugangsstraße sei und wo nun in einem Teilbereich Tempo-30 gilt. In einem Gespräch mit OB Dietz und Erster Bürgermeister Huber könne eventuell der Weg dahin geebnet werden. Denn frühere Aussagen zur Zufahrtsstraße Turmstraße würden mit Blickrichtung Römerstraße relativiert. Diese sei eine Hauptverkehrsachse und nun in einem Teilabschnitt eine Tempo-30-Straße. Selbst auf der Wallbrunnstraße in Lörrach, die als eine Haupteinflugschneise für Autofahrer von der A98 galt, wurde Tempo 30 eingeführt, blicken die Anwohner über den Tüllinger.
Außerdem wollen sie noch Schlimmeres verhindern, da nach einer möglichen Einführung einer Fußgängerzone in der Innenstadt die Turmstraße als eine Hauptverkehrsstraße gewertet werden könnte. „Die Turmstraße würde zur Raserstrecke verkommen“, befürchtet Andreas Rogg. Hinzu komme, dass das Verkehrsaufkommen mit der Eröffnung der Dreiländergalerie wohl noch ansteige.
Zufahrten zugeparkt
Doch es gibt noch ein Problem, das Parken der eigenen Autos: Reinhard Weiß öffnet das Einfahrttor, auf dem groß „Einfahrt freihalten“ steht. Dahinter steht sein Wagen, in dessen Windschutzscheibe ein Parkschein für Behinderte liegt. Seine gehbehinderte Frau brauche einen Behindertenparkplatz. Vor der Einfahrt stünden hingegen immer wieder Autos, die das Fahrzeug zuparken.
„Wir parken extra rückwärts ein, damit wir überhaupt rauskommen“, zeigt Iris Potthoff eine weitere Folge der Verkehrssituation auf. Auch sie will diese nicht länger hinnehmen. Tempo 30 müsse geprüft werden.