Weil am Rhein. (mme). Nur noch wenige Tage, dann öffnet zum ersten Mal das „Repair-Café Weil am Rhein“ seine Pforten. Hervorgegangen aus dem „VHS-Forum: Kaleidoskop“ am 17. Oktober vorigen Jahres, hat sich eine tatkräftige Gruppe zusammengefunden, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Idee, „Hilfe zur Selbsthilfe“ aufzugreifen und ein „Repair Café“ aus der Taufe zu heben. Die Idee, kaputte Gegenstände, deren Reparatur nach betriebswirtschaftlichen Überlegungen nicht mehr lohnt, nicht wegzuwerfen sondern gemeinsam mit engagierten Experten zu reparieren, stammt aus dem Niederlanden und findet immer mehr Anhänger. Mit der Eröffnung am 29. März im Kesselhaus auf dem Schwarzenbach-Areal in Friedlingen wird die erste Institution dieser Art in der weiteren Umgebung an den Start gehen. Unter dem Dach der VHS ist geplant, zunächst ein Mal monatlich die Tür zu öffnen. Am Eröffnungstag werden für den Bereich Elektro fünf Experten anwesend sein, für Möbel, Holz und Spielzeug ein Experte und für Textilien eine Expertin. Sie stehen Besuchern, die einen defekten Gegenstand mitbringen, beratend und helfend zur Seite. Oftmals ist es nur eine Kleinigkeit, und das Gerät funktioniert wieder oder es fehlt im Haushalt ein bestimmtes Werkzeug, um einen Gegenstand wieder brauchbar zu machen. Das „Repair Café“ versteht sich denn auch nicht als kostenloser Reparaturdienstleister und auch nicht als Konkurrenz zu einer Reparaturwerkstatt. Vielmehr sollen Menschen in Kontakt miteinander kommen und Wissen und praktische Fähigkeiten ausgetauscht werden. Alles geschieht auf ehrenamtlicher Basis. Das heißt aber nicht, dass alles kostenlos ist. Braucht es dazu Material, muss es bezahlt werden. Ist ein Kunde zufrieden und hat ihm zudem auch die Tasse Kaffee geschmeckt, kann er gerne für beides einen Obolus hinterlassen. Ebenfalls offen ist das Team für weitere Menschen, die ihr Können zur Verfügung stellen und sich einbringen möchten. Organisator der Gruppe ist Martin Roch, Doktorand beim Deutsch-Französischen Forschungsinstitut in Saint-Louis (ISL), was eine Notiz für eine historische Parallele wert ist. Als 1951 das „Volksbildungswerk“ auf Initiative von Hubert Schardin und Edgar Dietz gegründet wurde, waren es hauptsächlich Mitarbeiter des Instituts, die sich durch Vorträge ehrenamtlich einsetzten. Mit Martin Roch ist es nun wieder ein Mitarbeiter, der sich als treibende Kraft für ein Projekt der VHS einsetzt. u Eröffnung „Repair Café“ Weil am Rhein: Samstag, 29. März, 10 bis 15 Uhr, Kesselhaus, Schwarzenbachareal