Weil am Rhein  (sif).  Nach wie vor groß ist die Bereitschaft in der Bevölkerung, sich bei der Betreuung der asyl- und schutzsuchenden Menschen in irgendeiner Form einzubringen. Das zeigte auch der Informationsabend in Haltingen zur geplanten Notunterkunft, als sich  hinterher spontan rund 30 Personen, die sich im Willkommenskreis engagieren wollen, in die ausliegende Liste eingetragen haben. Mit Annette Huber, Hauptamtsleiterin und im Rathaus erste Ansprechpartnerin und Koordinatorin für den Willkommenskreis, sprach Siegfried Feuchter. Nicht nur die Unterbringung, sondern auch die Betreuung der Flüchtlinge ist eine stark fordernde Aufgabe, die ohne ehrenamtliche Kräfte wohl kaum zu bewältigen ist. Ist die Unterstützung vorhanden" Erfreulicherweise ja. Wir hatten in Haltingen am Eingang der Halle 100 Infozettel über den Willkommenskreis ausliegen, und fast alle waren nach der Veranstaltung weg. Außerdem haben sich spontan rund 30 Leute in die bereitliegende Liste eingetragen, die künftig im Willkommenskreis mitarbeiten wollen. Haben Sie mit einer solchen Bereitschaft gerechnet" Gehofft schon, aber die Resonanz ist im Vorfeld solcher Aufrufe immer schwer einzuschätzen. In jedem Fall ist es sehr erfreulich, dass sich immer wieder neue Personen melden. Die Hilfsbereitschaft ist vorhanden, das zeigen auch tägliche, nette Gespräche mit Bürgern. Es muss niemand Angst haben, dass er sich für Jahre verpflichtet, eine Aufgabe im Willkommenskreis zu übernehmen. Das geschieht ja alles freiwillig und ehrenamtlich. Jederzeit kann jemand aufhören, wenn sich seine persönliche Situation ändert und er keine Zeit mehr hat. Bisher war die ehrenamtliche Betreuung auf die Anschlussunterbringung, sprich dezentrale Unterbringung, ausgerichtet. Jetzt kommt eine Notunterkunft für 200 Flüchtlinge. Was wird sich ändern" Änderungen wird es in jedem  Fall geben, welche genau, wird man sehen. Die künftige Betreuung in der Notunterkunft muss mit der Heimleitung und den dort eingesetzten Sozialarbeitern abgesprochen werden. Es wird dazu auch noch eine gesonderte Informationsveranstaltung geben. Wahrscheinlich wird sich eine vierte Arbeitsgruppe bilden, die sich vorrangig um die Notunterkunft kümmert. Wichtig wird sein, für die in beengten Verhältnissen untergebrachten Menschen Freiräume und Angebote zu schaffen, damit sie auch aus der Unterkunft rauskommen. Wie viele Helfer hat derzeit der Willkommenskreis" Das schwankt zwischen 70 und 80 Leuten, die Zahl wechselt immer wieder, da welche abspringen und neue dazukommen. Derzeit haben wir drei Arbeitsgruppen, nämlich Begleitung im Alltag, Begegnungen und Sprachförderung. Wie sieht deren Aufgabe aus" Die Gruppe Begegnung organisiert regelmäßige Treffen für Flüchtlinge zum Kennenlernen und Austauschen. Die Begleitung im Alltag, bei der es um ganz alltägliche Sachen geht wie Besorgungen, einen Brief beschriften oder erklären, wo ein Bus hält und abfährt, ist für diese Menschen wichtig, um sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden. Die Gruppe Sprachförderung wird ab 19. Oktober in Otterbach, Friedlingen und in der Kernstadt Sprachhilfe anbieten, um Flüchtlinge beim Erlernen der Sprache zu unterstützen. Das funktioniert bislang recht gut. Im Übrigen haben wir innerhalb des Koordinationsteams eine tolle Zusammenarbeit. Bislang sind etwa 90 Flüchtlinge in Weil am Rhein untergebracht. Sind das mehr Familien oder Alleinstehende" Das ist gemischt. Wir haben zahlreiche Familien mit Kindern, aber auch Alleinstehende aus unterschiedlichen Ländern untergebracht. Besuchen die Kinder die Schule" Ja, in der Tschamberschule, der Rheinschule und in der Gemeinschaftsschule sind Vorbereitungsklassen eingerichtet mit dem Schwerpunkt Sprachförderung. Die Kinder lernen relativ schnell die deutsche Sprache und können dann in Regelklassen integriert werden. u www.willkommenskreis.jimdo.com