Weil am Rhein  (sif). Rund 150 Polizisten waren gestern Nachmittag im Einsatz, um mögliche Ausschreitungen bei der Kundgebung von Pegida Dreiländereck auf dem Rathausplatz zu verhindern. Abgesehen von einer Rangelei und acht vorläufigen Festnahmen aus dem Lager von Pegida verliefen beide Kundgebungen ohne besondere Zwischenfälle. Die Polizei hatte vorsorglich beide Gruppierungen, auf der einen Seite Pegida mit 80 bis 100 Teilnehmern, auf der anderen Seite die Gegendemonstranten der Linken und Antifa mit ebenfalls 80 bis 100 Leuten, durch Absperrungen getrennt. Wohl ein Großteil der Demonstranten auf beiden Seiten kamen von außerhalb der Stadt Weil, viele auch aus der Schweiz. Als die Pegida-Anhänger nach der Kundgebung abzogen, folgten ihnen laut Polizei Antifa-Leute. Auf dem Parkdeck des Kaufrings kam es zu einer Rangelei, Schlimmeres konnten die schnell eingreifenden Ordnungshüter verhindern. Die bekannten rechten Parolen von Pegida, wobei Klaus Springer aus Weil und der Schweizer Rechtspolitiker Ignaz Bearth als Redner auftraten, konterten die Linken und Antifa immer wieder mit „Nazi raus“-Rufen. Gegenseitig beschimpften sich und brüllten sich Teilnehmer lautstark an, von sonntäglicher Ruhe konnte keine Rede sein. Bei der Gegenkundgebung am Abend, zu der die Jusos aus dem Landkreis Lörrach aufgerufen hatten, kamen laut Polizei rund 150 Teilnehmer. „Die Polizisten können einem Leid tun“, „Das hat Weil am Rhein nicht verdient“ oder „Wie lange sollen wir das noch ertragen"“ lauteten zum Beispiel Kommentare von Bürgern, die am Nachmittag dieses „unsägliche Schauspiel“, wie ein Weiler meinte, verfolgten. Die vorläufigen Festnahmen erfolgten dieses Mal aus dem Kreis von Pegida, wie Polizeisprecher Dietmar Ernst am Abend mitteilte, Diese Leute hätten gegen das Versammlungs- und Waffengesetz verstoßen. Einige hatten nämlich Pfefferspray dabei, was verboten ist.