Wittlingen Antrag ohne Aussicht auf Erfolg

Weiler Zeitung
Auf dem Werbeplakat sind noch vier Doppelhaushälften abgebildet. Jetzt hat der Bauherr überraschend einen neuen Antrag auf sechs Doppelhaushälften gestellt. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Fassungslosigkeit über erneute Bauvoranfrage

Wittlingen (jut). Was in der vergangenen Gemeinderatssitzung bereits angekündigt wurde, war nun Thema: erneut eine Bauvoranfrage für das zu bebauende Eckgrundstück Kandertalstraße /Rathausstraße – diesmal mit Plänen für sechs anstelle der bisher anvisierten vier Doppelhäuser. Der Gemeinderat lehnte einstimmig ab.

Hintergrund für die Ablehnung ist ein anhängiges Verwaltungsgerichtsverfahren. Der Antragsteller hat eine Untätigkeitsklage gegen den Landkreis Lörrach eingereicht, die Gemeinde Wittlingen ist beigeladen (wir berichteten).

Winfrid Arens von der Stadtbau Lörrach stellte den Inhalt der neuen Bauvoranfrage im Rat auch den zahlreich erschienen Anwohnern vor, die unmittelbar von den Bebauungsplänen betroffen sind. „So ein Fall ist mir in meiner ganzen langjährigen Praxis noch nicht vorgekommen, dass hier nun von der Bauherrschaft eine erneute Bauvoranfrage gestellt wird, wissend dass das, was beantragt wird, entsprechend dem rechtskräftig gültigen Bebauungsplan gar nicht geht“, zeigte sich der Planer einigermaßen fassungslos. Arens mahnte an, gar nicht über weitere Details zu diskutieren, da „es sich um ein laufendes Gerichtsverfahren handelt“.

Zur Erinnerung: Der rechtskräftige Bebauungsplan sieht auf dem Grundstück vier Doppelhaushälften vor. Die Zufahrt zu dem kleinen Baugebiet ist über die Rathausstraße vorgeschrieben. Ein Zufahrtsverbot, das die Träger öffentlicher Belange ausgesprochen haben, gilt dagegen für die Kandertal-straße.

In der neuen Bauvoranfrage sind nun sechs Doppelhäuser und eine Tiefgarage vorgesehen. Die Bebauung des Grundstücks wäre also viel massiver und rückt im Süden und Osten dichter an die benachbarte Bebauung heran, die Zufahrt zur Tiefgarage ist in dieser Voranfrage zudem über die Kandertal-straße geplant.

„Das Vorhaben hat keine Aussicht auf Realisierung, es entspricht nicht dem Bebauungsplan, es ist nicht genehmigungsfähig – die Träger öffentlicher Belange haben die Vorgaben ja nicht willkürlich festgelegt“, stellte Bürgermeister Michael Herr nüchtern fest. Eine Zufahrt zu den geplanten Häusern von der Kandertalstraße her sei wegen der schlecht einsehbaren Verkehrssituation bewusst ausgeschlossen worden. „Viel zu gefährlich, denn die Kandertalstraße ist eine Hauptverkehrsachse mit hohem Verkehrsaufkommen“, betonte Herr nochmals. Zudem liegt im Bereich der geplanten Zufahrt zur Tiefgarage auch noch eine Bushaltestelle. Und – ganz wichtig: Der Moosgraben führt dort vorbei. Den Moosgraben aber kann man weder überbauen noch verlegen. „Wie bitteschön, will man den Moosgraben denn dort wegbekommen? Das geht gar nicht“, konnte Herr nur noch den Kopf schütteln.

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