Wittlingen sagt Ja zu Breitband

Wittlingen (jut). Der Gemeinderat Wittlingen überlegt derzeit, wie die Gemeinde die Internetverbindung im Dorf auf ein modernes Leistungsniveau bringt. Weil die Telekom vorerst keinen Ausbau für das 950-Seelen-Dorf plant, müsste die Gemeinde 750 000 Euro selbst berappen. Bürgermeister Michael Herr und die Gemeinderäte sind dazu bereit (wir berichteten).

Ziel ist nun, zunächst über das geplante Backbone-Netz (Hauptglasfaserleitung) des Landkreises und des Zweckverbands Breitbandversorgung Landkreis Lörrach die Kabelverzweiger mit einem Glasfaserkabel anzufahren. Im Kandertal verläuft das Backbone als Schienenfußkabel entlang der Gleise der Kandertalbahn. Von den Kabelverzweiger-Kästen (KVZ), die die Übergabepunkte sind, müssen dann die Gemeinden als Endziel ein eigenes Glasfaserortsnetz ausbauen. Das ist nur in mehreren Schritten möglich.

Wittlingen müsste 750 000 Euro Ausbaukosten zahlen

Die Mitglieder des Zweckverbands können mit einem Zwischenschritt zunächst die Kabelverzweiger an das Glasfasernetz anschließen und von dort aus eine begrenzte Leistung über die vorhandenen Kupferkabel fahren. Oder sie können diesen Schritt überspringen und gleich ein eigenes Glasfasernetz planen.

„Nur bei Glasfaser direkt ins Haus sind die Übertragungsraten fast unbeschränkt“, sagte Paul Kempf vom Landratsamt Lörrach, Organisator des Zweckverbands. Ziel desselben sei es, „bis 2030 das Netz im Kreis komplett auszubauen, dann an Netzbetreiber zu vermieten und darüber langfristig wieder die Investitionskosten hereinzuholen“.

Von der Grundstücksgrenze an bis ins Haus zahlt der Eigentümer. „Wir wollen da aber den Anschlussbeitrag unter 1000 Euro halten, damit das Mitmachen attraktiv wird“, sagte Bürgermeister Herr.

Das Netz müsse sich selbst tragen; die Gemeinden müssten nur für die Kosten für Betrieb und Verwaltung aufkommen. „Wir nutzen von jetzt an alle Bauvorhaben, bei denen eine Straße aufgemacht wird, um Leerrohre mit einzuführen“, schlug Herr vor. (Siehe auch Artikel rechts).