Bebauungsplan: Waldumwandlungsverfahren vom Gemeinderat beschlossen
Zell (sat). Der Bebauungsplan „Hintere Obermatt“ schreitet voran: Nachdem der Entwurf öffentlich ausgelegt und die Träger öffentlicher Belange gehört wurden, entschied der Gemeinderat am Montag zwei Bauplätze, die auf Waldgebiet liegen, im Plan zu behalten und dafür ein Waldumwandlungsverfahren einzuleiten.
Der Fachbereich Forst des Landratsamts Lörrach hatte darauf hingewiesen, dass ein Teil des nordöstlichen Planbereichs auf Waldfläche liege. Fachbereichsleiterin Luzia Philipp erklärte in der Sitzung die zwei Möglichkeiten: Entweder man verzichte auf zwei Grundstücke oder man leite ein Waldumwandlungsverfahren ein. Bei diesem müsse der 30-Meter-Waldabstand beachtet werden, sodass es sich um eine betroffene Gesamtfläche von 4000 Quadratmeter Wald handle.
Betroffen seien Privat- und Stadtwald. Die Eigentümer seien ebenfalls an einer Bebauung interessiert, sodass es da keine Probleme gebe. Wie Philipp erklärte, müsse pro Quadratmeter Waldfläche ein forstrechtlicher Ausgleich im Wert von einem Euro geschaffen werden. In Absprache mit der höheren Forstbehörde und Revierförster Winfried Herden empfahl die Verwaltung, den Waldparkplatz „Möhren“ mit Tischen und Sitzbänken im Wert von 4000 Euro aufzuwerten.
„Ich dachte immer, Wald könne nur gegen Wald ersetzt werden“, sagte Einar Decker (Freie Wähler). Bürgermeister Rudolf Rümmele erklärte, dass dies für den Naturschutzbereich gelte. Ein Biotop müsse also durch ein Biotop an anderer Stelle ersetzt werden. Das Waldgesetz ließe jedoch andere Maßnahmen zu.
Einstimmig entschied sich der Gemeinderat für das Waldumwandlungsverfahren. „Wir werden verantwortungsvoll mit dem Wald umgehen und den Hang ordentlich befestigen“, versicherte Rümmele. Nun müsse noch für das Biotop, eine Ersatzfläche gefunden werden.
