In seinem Vortrag über die öffentliche Sicherheit in Baden-Württemberg (siehe separaten Bericht) ging der Innenminister auf die Situation im Land und die Leistungen der Landesregierung in dieser Legislaturperiode ein. Konkret behandelte er die Themen Kriminalität, Verkehrssicherheit, die Polizeireform und die noch anstehenden strukturellen Veränderungen im neuen Rettungsdienstgesetz.
In der anschließenden Diskussion, die von Justizminister Rainer Stickelberger moderiert wurde, griff ein Bürger das Thema der Kriminalität auf und wollte wissen, ob es richtig ist, dass Baden-Württemberg das Land mit der größten Banden- und Rockerkriminalität sei. „Das ist so“, bestätigte Reinhold Gall. Das Bild, das manche Rocker-Clubs von sich entwerfen, die sich in sozialen Bereichen engagieren, dürfe nicht täuschen. „Das sind nicht die Guten, auch wenn sie in der Öffentlichkeit als ‚klassische Motorrad-Clubs‘ auftreten“, so der Innenminister. Aber viel mehr machten ihm die „rocker-ähnlichen“ Vereine Sorge, die weniger sichtbar sind, aber ebenfalls in Drogen-, Waffen- und Menschenhandel und im Rotlichtmilieu aktiv sind. „Hier haben wir für die Polizei das Prinzip der ‚Null-Toleranz‘ ausgegeben“, betonte der Innenminister. Mit einer Intensivierung der Polizei-Arbeit, mit Vereinsverboten, aber auch mit starken Maßnahmen im präventiven Bereich, werde man der Situation begegnen. Mit dem Thema der Kriminalität war der Bogen zur Polizeireform in Baden-Württemberg geschlagen.