Zell im Wiesental Biosphärengebiet: Begehung geplant

Markgräfler Tagblatt

Mambacher Rat diskutiert das Vorhaben

Zell-Mambach (jab). Das geplante Biosphärengebiet Schwarzwald nahm in der Mambacher Ortschaftsratssitzung einigen Raum ein.

Vorgesehen war eigentlich, die Zoneneinteilung auf Mambacher Gemarkung festzuzurren und der Stadt Zell damit die Grundlage für die weitere Planung an die Hand zu geben. Räte und Zuhörer allerdings waren sich einig, dass es vor einem solchen Beschluss zumindest eine Begehung mit interessierten Bürgern, betroffenen Landwirten, und Jägern geben müsse. Die sehr offene Konzeption des Biosphärengebiets, das Fehlen von handfesten Vorgaben und Zusagen sorgte für Kopfzerbrechen und Vorbehalte. „Ich war nun schon in etlichen Sitzungen zum Thema, und bin immer noch nicht richtig schlau geworden“, bekannte Ortsvorsteher Klaus Wetzel. Wenngleich er „im Grunde genommen“ dafür sei, hege auch er seine Vorbehalte.

Ein Missverhältnis herrsche auf jeden Fall bei den bislang vorliegenden Zahlen: Während die Mitgliedskosten für die einzelnen Mitglieder bereits beziffert sind – für Zell wären es laut Wetzel 15 000 Euro pro Jahr -, ist auf der anderen Seite „in keinster Weise klar, für welche Projekte es wieviel Geld gibt“. Vorbehalte gibt es vor allem von Seiten der Landwirte, die befürchten, dass ihnen mit dem Biosphärengebiet ein Korsett aus Res-triktionen auferlegt wird. Knackpunkt sind immer wieder die in Wäldern auszuweisenden Kernzonen, die von Menschenhand überhaupt nicht mehr angerührt werden dürfen und der Natur überlassen bleiben. In den Pflegezonen darf zwar bewirtschaftet werden, allerdings werden auch hier Einschränkungen befürchtet. Den aktuellen Plänen zufolge wären in Mambach große Flächen als Kernzone auszuweisen.

Schwelten in Ortschaftsrat und Zuhörerraum Vorbehalte zumindest gegen einen schnellen Beschluss der Zonengrenzen, so verwies Einar Decker auf die Chance, die das Projekt gerade für Mambach biete: Bei aller Unklarheit im Detail sei die Offenhaltung der Landschaft ausdrückliches Ziel des Biosphärengebiets. Und genau das sei ein großes Problem in Mambach: „Wir haben viele Flächen, die wir nicht mehr meistern und die uns zuwachsen“, so Decker. „Das Biosphärengebiet ist eine große Chance, hier Hilfe zu bekommen.“ Tatsächlich aber mache der derzeitige Plan für die Einteilung der Zonen keinen Sinn. Hier sei es am Dorf selbst, aktiv zu werden und die Zonierung mit der genauen Kenntnis der Verhältnisse neu aufzuschaffen. Mit einer Begehung soll der Vorschlag demnächst umgesetzt werden.

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