Die Freundschaft musikalisch gefeiert

Zell-Gresgen (grw). Seit 44 Jahren verbindet den Musikverein Gresgen mit den Musikern aus Neufrach am Bodensee eine Vereinsfreundschaft. Wie Vorsitzender Björn Heitzmann in seiner Begrüßung am gemeinsamen Konzert der beiden Vereine am Samstag im Bürgerzentrum betonte, hat dies auch Familienbande nach sich gezogen. Nachdem ein Musiker aus Gresgen nach Neufrach gezogen war, hatte vor kurzem eine Musikerin aus Neufrach den Weg ins Bergdorf angetreten.

Jörg Sutter, der Dirigent des Musikvereins Gresgen, wollte mit seiner Programmgestaltung unterschiedliche Akzente setzten, wie die Palette seiner musikalischen Auswahl zeigte. Die Popouvertüre „Odilia“, die auf mittelalterlicher Tanzmusik basiert, endete genauso mit einem großen Applaus des Publikums wie die Interpretation des Musicals „Hinter dem Horizont“, dessen Text aus der Feder von Udo Lindenberg stammt, wie Ansagerin Julia Wischnewski bemerkte. Kraftvoll und trotzdem gefühlsbetont interpretierte Christoph Hanke seinen Solopart in diesem Stück.

Die schmissige Polka „Am Kirchberg“ scheint geradezu auf den Leib der Musiker geschrieben, so perfekt und trotzdem fröhlich klangen die Töne. Passend zum Anlass war der Abschluss des ersten Programmteils gewählt: Der Treueschwur des Marine Corps der Vereinigten Staaten, „Semper Fidelis“, gilt auch für die Beziehung der beiden befreundeten Vereine.

Björn Heitzmann konnte dann drei neue Ehrenmitglieder ernennen. Seit über 50 Jahren gehört Helga Forsthuber dem Verein an, und ihr Wegzug aus Gresgen hat sie nicht daran gehindert, Mitglied beim Verein zu bleiben. Heinz Grether wurde 1969 Aktivmusiker, wie Björn Heitzmann betonte: einer mit großen musikalischen Fähigkeiten. Auch er blieb nach dem Verlassen des Dorfs dem Verein als Passivmitglied treu. Reinhard Wischnewski ist seit 1974 dabei. Seine Arbeit während der 22-jährigen Tätigkeit im Vorstand verdient besonderen Respekt.

Humorvoll führte Martin Stehle durch den Programmteil der Neufracher, die zunächst mit „Out of Africa“ ein schönes Klangbild malten. Freundschaft stand auch bei Dirigent Martin Stehle in der Auswahl der Stücke ganz oben. „Von Freund zu Freund“, die Polka mit den Solisten Lukas Straßer und Alexander Klappenberger, erreichte das Gehör und die Herzen der Zuhörer gleichermaßen. Noch einmal war Alexander Klappenberger als Tenorhorn-Solist in „Großvaters Uhr“ zu hören und erntete verdient den größten Applaus des Abends. „For your eyes only“ mit Teilen der Erkennungsmelodie aus James-Bond-Filmen wurde genauso elegant vorgetragen wie der berühmte Agent oft auftritt. Magnus Wächter, Vorsitzender der Musiker vom Bodensee, verabschiedete das Publikum nach einem schönen, abwechslungsreichen und vor allem musikalisch gelungenem Abend.