Zell im Wiesental Die Morz viele Jahre mit geprägt

Markgräfler Tagblatt
Wurden gestern an der Montfort-Realschule in den Ruhestand verabschiedet: Achim Walther, Traute Sprich, Dorothee Lederer und Hermann Lederer (von links). Fotos: Peter Schwendele Foto: Markgräfler Tagblatt

Verabschiedung: Verdiente Pädagogen, unter ihnen Konrektor Hermann Lederer, gehen in den Ruhestand

„Wir nehmen Abschied von Charakteren, die die Morz über viele Jahre hinweg mit geprägt haben“, sagte Schulleiter Norbert Asal gestern bei der Verabschiedung von vier verdienten Pädagogen – unter ihnen auch Konrektor Hermann Lederer – die zusammengenommen 112 Jahre lang an der Montfort-Realschule Schüler auf ihr zukünftiges Leben vorbereitet haben.

Von Peter Schwendele

Zell. Mit Lederer, der seit 2001 stellvertretender Schulleiter der Zeller Realschule war, verlässt eines der bekanntesten Gesichter der Morz die Bildungseinrichtung. „Es gibt nicht wirklich etwas, was an dieser Schule getan wurde, bei dem du nicht dabei warst“, meinte denn auch Rektor Asal anerkennend bei der Würdigung von Lederers Wirken. Neben vielen Aktivitäten in den unterschiedlichsten Bereichen brachte sich Hermann Lederer stets bei den Bauprojekten, die an der Schule liefen und bis zum heutigen Tag laufen, intensiv und mit hohem Zeitaufwand ein. Und das waren nicht wenige: Das Spektrum reichte vom Neubau des Sportplatzes über den Bau des Technikzentrums, den Anbau an die Realschule und den Mensabau bis zur Planung der bevorstehenden Schulneuordnung. Der sportbegeisterte Pädagoge sei stets sehr gut organisiert gewesen, habe einen hohen Qualitätsanspruch im Unterricht gepflegt und habe nicht zuletzt ihm selbst beim Einstieg in seine Schulleitertätigkeit immens geholfen. „Dein Weitblick und deine Erfahrung werden mir fehlen“, schloss der Schulleiter seine Ausführungen.

Auch wenn man sich nicht sicher sein könne, ob man so viel Lob verdiene, „es geht doch zu Herzen“, bekannte Hermann Lederer bei seiner Abschiedsrede, die er bewusst nicht rührselig oder anbiedernd gestalten wollte. Der scheidende Konrektor erinnerte sich, wie er als Junge den Bau der Realschule hautnah miterlebt hatte, war doch der Vater des gebürtigen Zellers seinerzeit Bürgermeister der Schwanenstadt. Nach einem Abstecher in den Stuttgarter Raum, der sich mit der dort erfolgten Familiengründung absolut gelohnt hat, kehrte Lederer 1989 ins Wiesental zurück, wo er an der Morz wieder auf den damaligen Schulleiter Dieter Mohr traf, bei dem er in der Grundschule die Schulbank gedrückt hatte.

Die Konrektorenzeit, die 2001 begann, sei „prall gefüllt“ gewesen, erinnerte sich Lederer: „Manchmal hat man sich wie im Hamsterrad gefühlt, galt es doch oft, zehn Sachen gleichzeitig und alles sofort zu machen.“ Mit Blick auf die vielen von ihm begleiteten Bautätigkeiten meinte Hermann Lederer: „Ein Architekturstudium wäre eine ganz gute Alternative gewesen.“

Der scheidende Konrektor verhehlte seine Hoffnung nicht, dass die Morz weiterhin als „Leuchtturmschule“ im Wiesental Bestand haben möge. Dies werde indes nur gelingen, so Lederer, wenn sich das Kollegium der Schule auch künftig als Hort echter Pädagogen begreife. Dass Lehrer nur noch als sogenannte Lernbegleiter gesehen werden sollen, sei für ihn „ein pädagogischer Irrweg“.

Mit Hermann Lederer ging gestern an der Montfort-Realschule auch seine Ehefrau Dorothee Lederer in den Ruhestand. Die „künstlerische Reli-Germanistin“, so Rektor Asal, sei stets „positiv konsequent“ aufgetreten und habe immer großes Interesse an ihren Schülern gezeigt. Auch im Kollegium sei Lederer, die seit 1994 an der Morz unterrichtete, immer sehr beliebt gewesen.

Noch deutlich länger, seit 1981, war Traute Sprich ein wichtiger Pfeiler des Realschulkollegiums. Die „Sprachenfrau“ (Asal) war stets federführend beim Schüleraustausch mit Embrun und Mitbegründerin der Schul-partnerschaft mit Sierentz (die daraus entstandenen Freundschaften wurden durch den Besuch von französischen Kolleginnen bei der Abschiedsfeier bekundet). Viele Jahre lang war Traute Sprich Verbindungslehrerin und genoss „großes Vertrauen bei den Schülern“, betonte Norbert Asal.

Der Vierte im Bunde der Verabschiedeten war der seit 27 Jahren an der Schule tätige Achim Walther, dessen „Kreativität, weitsichtiges Denken und Gelassenheit“ vom Schulleiter gelobt wurde. Diese Eigenschaften habe Walther auch als „Mr. Stundenplan“ zum Einsatz gebracht. Seit 1991 deckte er die knifflige Aufgabe ab, die Verteilung der Unterrichtseinheiten zu planen; in der ganzen Zeit entwarf er rund 3000 Einzelstundenpläne, wie Rektor Asal errechnet hatte.

Wie kreativ es an der Montfort-Realschule zugeht, demonstrierte bei der mehrstündigen Veranstaltung in der Mensa das Lehrerkollegium, das die scheidenden Pädagogen mit Esprit und Ideenreichtum, Songs, Sketchen und Spielen verabschiedete und mit vielfältigen Geschenken bedachte.

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