„In Zell beginnt die Weihnachtszeit immer etwa früher als andernorts“, frohlockte Bürgermeisterstellvertreter Thomas Kaiser am Freitag im Textilmuseum, und die übrigen Besucher – Vertreter von Vereinen, Projekten und Gemeinderat – konnten ihm da nur recht geben. In Rekordzeit hatte der Bürgerverein Zell zuvor wieder einmal eine stattliche Geldsumme unters Volk gebracht. Von Anja Bertsch Zell. 20 Vereine und Projekte aus der Gemeinde und ihren Ortsteilen erhielten Schecks über insgesamt 30 627 Euro. Die vom Bürgerverein über die Jahre hinweg vergebenen Spenden summieren sich damit auf 185 000 Euro, erklärte Andreas Müller als stellvertretender Vorsitzender des Bürgervereins in Vertretung des erkrankten Michael Gehri. Der mit Abstand höchste Betrag von 7777 Euro geht in diesem Jahr an die „Freunde des Zeller Fasnachtshauses“, die ihr Domizil damit nun auch von außen zum Glänzen bringen wollen. Die übrigen Projekte und Vereine wurden mit Beträgen zwischen 350 und 2500 Euro bedacht. Sie decken ein breites Feld sportlicher, kultureller und sozialer Aktivitäten für Jung und Alt ab und spiegeln hierin auch die Bandbreite des ehrenamtlichen und sozialen Engagement in der Schwanenstadt, betonte Thomas Kaiser. Tatsächlich sei die Stadt in Sachen Vereinsleben sehr gut aufgestellt, befand Kaiser – dieses ehrenamtliche Engagement nun werde durch die finanzielle Förderung des Bürgervereins ganz erheblich beflügelt: „So kann man wirklich etwas auf den Weg bringen.“ Tatsächlich profitiere auch die städtische Infrastruktur von den Spenden des Bürgervereins, anerkannte Kaiser mit Blick etwa auf Schwimmbad, Spielplätze, Kindergarten- und Schulprojekte oder Weihnachtsbeleuchtung, die sich sämtlich auf der diesjährigen Projektliste finden. Speziell für die besonders großzügig beschenkten „Freunde des Zeller Fasnachtshauses“, ebenso jedoch im Namen aller mit einer Spende bedachten Einrichtungen bedankte sich Alfred Knauber beim Bürgerverein. Ursprünglich – im Jahr 1991 – als Förderverein zum Bau des Zeller Bürgerheims gegründet, habe der Verein seinen Zweck nach Vollendung seines Gründungsprojekts erweitert und sich seit 2011 die „Förderung des Gemeinwohls in der Stadt Zell“ auf die Fahnen geschrieben, erklärte Vizevorsitzender Andreas Müller. In mittlerweile sechs Jahren konnten beinahe 185 000 Euro an 160 Vereine und Projekte ausgeschüttet werden. Den Grundstock des Vereinsvermögens, aus dem sich die Spenden speisen, bildet eine Hinterlassenschaft Hans Fräulins; ergänzt wird dieser um Spenden und Mitgliedsbeiträge. „Gemeinsam kann kann man viel erreichen“, machte Müller deutlich und legte den anwesenden Nutznießern dieser Einrichtung eine durchaus erschwingliche Mitgliedschaft wärmstens ans Herz. Eingangs der Veranstaltung hatte Hausherr Thomas Döbele als Vorsitzender des Fördervereins Textilmuseum die Besucher willkommen geheißen. Als kleine Gegenleistung für das Geldgeschenk sind die mit einer Spende bedachten Vereine und Projekte aufgerufen, einen (vom Bürgerverein gestellten) Weihnachtsbaum im Bürgerzentrum zu schmücken. Die Aktion findet am Freitag, 25. November, ab 15.30 Uhr statt.