Zell im Wiesental Ein Fässchen Bier für Erstspender

Markgräfler Tagblatt
Laura Behringer brachte die drei Erstspender Marc Nothstein, Petra Behringer und Dominik Herzog (von links) mit und konnte sich ein Bierfass sichern. Drei weitere Spender taten es ihr am Mittwoch gleich. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Blutspende: Mit einer originellen konnte das Zeller DRK am Mittwoch 28 neue Blutspender gewinnen

Von Ingmar Lorenz

Um vor allem Jugendliche dazu zu bewegen, Blut zu spenden, ließ sich der Zeller Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes etwas Besonderes einfallen. Für die Werbung von drei Erstspendern gab´s ein Fässchen Bier.

Zell. Bereits eine halbe Stunde nachdem sich die Türen der Zeller Stadthalle geöffnet haben, herrscht im Inneren reges Treiben. Viele der Leute, die gekommen sind, um Blut zu spenden, gehen routiniert ans Werk: Sie füllen die notwendigen Formulare aus, lassen sich von einem der Ärzte durchchecken und verschwinden schließlich im hinteren Teil der Halle. Dort wird das Blut abgenommen. Immer wieder hört man kurze Gespräche. Viele der Blutspender kennen sich, kaum einer ist zum ersten Mal da. Genau das möchten Johannes Thoma, Vorsitzender des Zeller DRK-Ortsvereins, und sein Team ändern. Um Erstspender anzulocken, haben sie sich eine besondere Idee einfallen lassen: Jeder, der drei Erstspender mitbringt, bekommt ein Fässchen Bier. Die Gruppe oder der Verein, der die meisten Mitglieder für die Blutspende begeistern kann, erhält zusätzlich einen Erste-Hilfe-Kurs.

Besonders stolz sei man darauf, dass man diesen Kurs direkt vor Ort anbieten könne, sagt Thoma. Dies sei möglich, da ein Mitglied des Zeller Ortsvereins die entsprechende Ausbildung habe.

„Wir wollen mit der Aktion natürlich in erster Linie junge Menschen dazu bewegen, Blut zu spenden“, sagt Thoma. Zwar gebe es bereits einige jüngere Menschen, die zur Blutspende kommen, der überwiegende Teil sei jedoch im mittleren Alter.

Es sei bei der Erstspenderwerbung zudem sinnvoll, Gruppen anzusprechen. „Die wenigsten Erstspender kommen alleine und von sich aus“, berichtet Thoma. „In der Regel werden sie von einem Familienmitglied oder einem Freund mitgebracht.“

Das liege vor allem daran, dass es für die erste Blutspende ein gewisses Maß an Überwindung brauche. „Jeder kennt die Angst vor Nadeln aus erster Hand oder zumindest aus dem Freundeskreis“, so Thoma. Sei diese erste Hürde jedoch erst einmal genommen, kämen die Spender in der Regel immer wieder.

Wie wichtig es daher ist, Erstspender zu werben, habe das DRK bereits in der Vergangenheit festgestellt, denn schon früher hatte es Aktionen gegeben, bei denen alle, die zum ersten Mal Blut spenden, ein Geschenk erhalten. Das sei dann aber vielerorts wieder eingeschlafen. Thoma, der dem Zeller DRK seit April vorsteht, wollte diese Idee gemeinsam mit seinem Team wieder zum Leben erwecken und dabei besonders jüngeren Leute ansprechen.

Und der Plan von Thoma und seinem Team ging auf: Insgesamt vier Spender brachten jeweils drei Erstspender mit und konnten so eines der Bierfässchen für sich beanspruchen. Auch die Vereine aus der Region ließen sich nicht lumpen. Von der RG Hausen-Zell erschienen 14 Mitglieder. Damit geht der Erste-Hilfe-Kurs an die Ringer.

Die Germane Mambach erschienen mit sieben Mitgliedern, ebenso die Füürige Marcher, die damit die Hälfte ihrer Mitglieder zur Blutspende bewegen konnte.

Insgesamt 242 Personen erschienen am Mittwoch zur Blutspende, davon 28 Erstspender. Aufgrund von 27 Rückstellungen wurden 215 Konserven an Blut abgegeben.

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