Voll des Lobes für das gezeigte Bürgerengagement in Zell zeigte sich Landrätin Marion Dammann beim Festakt zum 25-jährigen Bestehen des Bürgervereins. Nicht wirtschaftliche Interessen, sondern das Wohl der Bürgerschaft stünden im Vordergrund. Von Paul Berger Zell. In seiner „Zeitreise“ von den Anfängen des Bürgervereins bis heute erinnerte Michael Gehri an die wichtigsten Stationen in der Vereinsgeschichte. „Am Anfang des langen und sicherlich nicht immer einfachen Weges“, so der Vorsitzende, stand die „Vision“, in Zell ein eigenes Bürgerheim zu schaffen. Das Motto damals: „Heute schon an morgen denken“. Davon leiten ließen sich gleich zu Beginn 75 Zeller Bürger, die sich der Initiative von Hans Fräulin anschlossen und an der Gründungsversammlung am 14. Juni 1991 im Zeller Pfarrsaal teilnahmen. Das Startkapital war ein Scheck der Stadt Zell über 15 583 D-Mark. Ein Scheck der Stadt als Startkapital Doch auch schon zuvor, daran erinnerte Vorstandsmitglied Andreas Müller, brachte Hans Fräulin in den 80er Jahren die ersten Vorschläge für ein Zeller Seniorenheim im Gemeinderat ein. Zunächst dachte man an das ehemalige Schwesternheim beim Zeller Krankenhaus. Erst nach der Vereinsgründung 1991 führten das umsichtige und zielstrebige Handeln dazu, dass sowohl die Mitgliederzahlen als auch die angesammelten Spendenbeträge schnell und kontinuierlich anwuchsen. Schon vier Wochen nach seiner Gründung hatte der Verein bereits 200 Mitglieder, und Ende 1996 erreichte der Mitgliederstand die Zahl von 390 Förderern. Ähnlich verhielt es sich mit dem Geldvermögen, das Ende 1996 dank zahlreicher Firmen und privater Spenden bei 313 000 D-Mark lag. Das von Hans Fräulin angepeilte Ziel, mit dem Förderverein 500 000 D-Mark zum Bau des Bürgerheims beizutragen, durfte der Initiator des Projekts, der am 30. Oktober 1999 einer schweren Krankheit erlag, selbst noch erleben. Der Kontostand des Vereins zur Förderung des Bürgerheims, so Michael Gehri, war bis zum Dezember 1999 auf exakt 499 428 DM angestiegen. Großzügig bedacht wurde der Verein schließlich aus dem Vermächtnis von Hans Fräulin sowie einer „anonymen Spende“. Ein Mehrfamilienhaus in Berlin, das Fräulin dem Bürgerverein übertrug, ergab schließlich einen soliden Grundstock. Auch wenn die zurückliegenden Zeiten „nicht ganz ungetrübt“ blieben, ging es im neuen Jahrhundert rasch aufwärts. Zwölf Jahre nach der Vereinsgründung erfolgte der erste Spatenstich, damals für das „Betreute Wohnen“ und die vom Bürgerverein und der Arbeiterwohlfahrt gemeinsam betriebene „Begegnungsstätte“. 2007 wurde das Bürgerheim offiziell eingeweiht. Im gleichen Jahr startete mit dem Haus Schwanenweiher der zweite Bauabschnitt für das „Betreute Wohnen“. Einen wichtigen Grundstock für das heutige Vereinsmögen brachte der Verkauf der Berliner Immobilie. Gleichzeitig stellte der Kauf weiterer vier Wohnungen von der Stadt im Bereich des Zeller Pflegeheims den Verein auf ein solides Fundament. Als „Glücksfall“ bezeichnete Gehri schließlich die Übernahme des Bürgerheims durch das St. Josefshaus in Herten. Zahlreiche Projekte in Zell wurden bislang gefördert. Heute beträgt das Vereinsvermögen rund 1,1 Millionen Euro. Die jährlichen Erträge hieraus, so wurde 2010 / 2011 mit der Namensänderung und Umbenennung in den „Bürgerverein Zell“ beschlossen, sind für Projekte und Vorhaben gedacht, die dem Gemeinwohl in der Stadt und den Ortsteilen dienen. So konnten seit 2011 bislang 140 Projekte mit Zuwendungen in Höhe von 154 000 Euro unterstützt werden. Auch in diesem Jahr sind 31 000 Euro für gemeinnützige Vorhaben vorgesehen. Viele Projekte in der Stadt gefördert Bürgermeister-Stellvertreter Thomas Kaiser sprach von einer richtigen und wichtigen Entscheidung, das Bürgerheim im Herzen von Zell zu bauen. In seine Dankesworte schloss Kaiser auch die ehrenamtlichen Helfer, die sich in der Begegnungsstätte engagieren, ein. Danke sagte auch Mathias Agostini im Namen der Vereine.