Zell im Wiesental Ein vielfältiges Angebot aufgebaut

Markgräfler Tagblatt

Bürgerempfang in der ehemaligen Zeller Wiesentalklinik / Einrichtungen öffnen ihre Türen

Zell (pele). Einen Einblick in das, was in der ehemaligen Wiesentalklinik entstanden ist, konnte man beim gestrigen Bürgerempfang in den Räumen in der Schopfheimer Straße 55 gewinnen. Rund hundert Einwohner der Schwanenstadt nutzten das Angebot und ließen sich informieren. In seiner anschließenden Rede im benachbarten DRK-Heim sagte Bürgermeister Rudolf Rümmele, die ehemalige Klinik „steht als Herausforderung für unsere Stadt“.

Der Bereich der Geriatrie, der in der ehemaligen Wiesentalklinik verankert war, habe der Stadt in den vergangenen Jahren große Sorgen bereitet, meinte der Bürgermeister. Die finanzielle Belastung sei zu groß geworden, und dennoch sei es sehr schwer gefallen, die Klinik im Jahr 2010 zu schließen.

Heute könne man froh sein über das vielfältige Angebot, dass man mittlerweile in diesen Räumen finde. Rümmele nannte die Hausarztpraxis, die „einen ganz wichtigen Part der medizinischen Grundversorgung“ leiste. Mit der gynäkologischen Praxis sattle man eine enorme und nicht selbstverständliche Spezialisierung obendrauf. Die Ergotherapiepraxis werde für die Feinmotorik, auch bei Kindern, immer wichtiger. Die Physiotherapie schließe an die alten erfolgreichen Zeiten in der Klinik an. Die Suchtberatung des bwlv biete einen niederschwelligen Zugang für Betroffene, „und das ist weiter ausbaufähig“. Mit den Hebammen schließlich komplettiere eine wichtige Leistung das Angebot im Erdgeschoss der ehemaligen Klinik.

Im Obergeschoss des Gebäudes könne man eine Partnerschaft der Stadt mit dem St. Josefshaus in Herten erleben, „die unserer Stadt auch zwanzig zusätzliche Einwohner gebracht hat“, so Rümmele. Hierbei gehe es um echte Inklusion, denn behinderte Menschen hätten im Alter ihren Platz gefunden und würden in die Stadt integriert.

Dass dies das Ziel ist, bestätigte auch Stefanie Hettich, die die Betreuungseinrichtung im Obergeschoss der ehemaligen Klinik leitet. „Die Bewohner sollen am Leben in der Stadt teilnehmen“, sagte sie im Rahmen der Vorstellung der Räumlichkeiten für die Besucher. Um dies zu ermöglichen, wäre man dankbar für ehrenamtliche Unterstützung, ließ Hettich wissen. Die 19 Frauen und ein Mann, die derzeit in der Wohnanlage zuhause sind, könnten in vielerlei Hinsicht Hilfestellung gebrauchen. Dies beginne bei kleinen Fahrdiensten und reiche bis hin zu bestimmten Beschäftigungen wie Stricken oder Ähnlichem. Auch für Ausflüge oder Kirchgänge habe man Bedarf an zusätzlichen helfenden Händen, meinte Hettich. Und nicht zuletzt sei man auch für kleinere handwerkliche Einsätze dankbar.

Die Interessenlage der betreuten Menschen, die zwischen 57 und 98 Jahre alt sind, sei sehr unterschiedlich, berichteten Stefanie Hettich und Dagmar Klingele, die zum elfköpfigen Betreuungsteam gehört.

Auch die übrigen Einrichtungen in der ehemaligen Klinik hielten gestern ihre Türen weit offen und gaben den Besuchern vielfältige Informationen über ihre speziellen Tätigkeiten.

Gleichzeitig wurde im Rahmen des Bürgertreffs nach einem Namen für das Gebäude der ehemaligen Wiesentalklinik gesucht. Jeder Besucher konnte einen Stimmzettel mit einem Namensvorschlag abgeben. Man darf gespannt sein, ob auf diesem Weg eine griffige Bezeichnung für das Haus und sein vielfältiges Angebot gefunden wird.

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