„Wir im Präsidium werden alles dafür tun, dass die Zeller Fasnacht das bleibt, was sie ist“, betonte Peter Mauthe, Präsident der Fastnachtsgesellschaft Zell (FGZ), bei der bestens besuchten Hauptversammlung am Sonntag. Von Anja Bertsch Zell. Etwas frischer Wind, wie er in der vergangenen Saison durch den Ausfall der alt-eingespielten Zeller Stadthalle zwangsläufig durchs Fasnachtsgeschehen blies, kann beim Ziel der Traditionspflege allerdings durchaus nicht schaden: Die „Spassi“ entpuppte sich als würdiger Spielort für den Ölfte Ölfte, und auch mit dem Schritt in Richtung „gelebter Straßenfasnacht“ als Alternative zur Hallenveranstaltungen sieht Mauthe die FGZ auf dem richtigen Weg. Durchaus nervenaufreibend war die Suche nach geeigneten Räumen für den Ölfte Ölfte. „Niemals“ etwa lautete die rigorose Absage des Kreisbaumeisters an die Option „Spassi“ beim ersten Vorstoß der FGZ; vierzig Besprechungstermine und mehrere Wochen Planungs- und Umbauarbeiten im Dienste der Sicherheit später ging der Fasnachtsauftakt dann doch dort über die Bühne. „Es war eine emotionale und Nerven strapazierende Zeit“, bilanzierte Mauthe. Das Ergebnis allerdings brachte den Präsidenten auch beinahe ein Jahr später noch zum Schwärmen. Peter Mauthe verwies weiter auf den hochwertigen Wagenbau der Zeller Vogteien, der eben nicht nur das Bauen des Motivwagens beinhalte, sondern auch das Drumherum aus Kostümen, Beiwägen und Spiel mit dem Publikum. „Dadurch bringen wir tolle Umzüge auf die Straße, die auch auswärts viel beachtet sind und auf die wir stolz sein dürfen“, sagte Mauthe. Kappenabende, Altwiiberrenne, Preismaskenball und Kinderfasnacht vervollständigten die einzigartige Zeller Fasnachtskultur. Der Präsident bedankte sich im Rundumschlag bei allen Beteiligten der Fasnacht. Nachdrücklich einbezogen wurden dabei „Spassi“-Besitzer Ralf Schindler und sein Team. Finanzen Finanziell sieht sich die FGZ gut aufgestellt. Nachdem die vergangenen beiden Jahre unter anderem wegen neuer Kostüme ein Defizit auswiesen, konnte Kassierer Thomas Mond diesmal ein ordentliches Plus präsentieren. Die Kassenprüfer Andreas Müller und Carmen Döbele lobten das „Wahnsinnsergebnis“. Satzungsänderung Ohne Diskussionen nahm die Versammlung einige Satzungsänderungen an. Man habe das in die Jahre gekommene Schriftwerk komplett überarbeitet, um eine den aktuellen Anforderungen entsprechende Satzung zu formulieren, erklärte Michael Bährle. Unter anderem lockert die neue Version das finanzielle „Gängelband“ des Präsidenten ein wenig: Konnte dieser bislang nur über 150 Euro im Jahr frei verfügen, ohne sein Vorstandsteam einzuberufen (die Gegenzeichnung durch den Kassierer war gleichwohl nötig), so sind es nun immerhin 1000 Euro. Ausblick Der Ölfte Ölfte findet am Samstag, 12. November, erneut in der Atzenbacher „Spassi“ statt. Für den 21. und 22. Januar 2017 ist ein großes Freundschaftstreffen mit 3200 Narren anlässlich 390 Jahre Zeller Fasnacht geplant.