In Zell werden die Kindergartenplätze knapper – dies ist die als Herausforderung zu begreifende Konsequenz aus der positiven Nachricht, dass sich in der Schwanenstadt eine Zunahme der Geburtenrate zeigt. Der Gemeinderat machte sich am Montag erste Gedanken um den künftigen Umgang mit den Kinderbetreuungseinrichtungen. Von Peter Schwendele Zell. Fachbereichsleiter Karlheinz Keller legte dem Gremium dar, dass in Zell derzeit 196 Kindergartenplätze vorgehalten werden, die mit einer Kleingruppe mit verlängerten Öffnungszeiten (VÖ-Gruppe; bisher zwölf Plätze geplant) in Atzenbach auf 208 Plätze gesteigert werden sollen. Aktuelle Berechnungen Die jüngsten Berechnungen im Rathaus hätten ergeben, dass diesem Angebot im kommenden Jahr 224 Kinder mit Platzbedarf gegenüberstehen, so Keller. Bezüglich des Krippenbedarfs (U3-Betreuung) merkte Keller an, dass sich – bei einer Bedarfsquote von 20 Prozent – bei 107 Kindern im Krippenalter im kommenden Jahr ein Platzbedarf von 21 Betreuungsplätzen ergebe. Aktuell würden die vier Plätze im Rahmen der Krippenkooperation mit Hausen um bis zu zehn nach dem Kindertagespflegemodell geförderte Tagespflegeverhältnisse ergänzt. Flüchtlingskinder seien in der aktuellen Bedarfsplanung nicht berücksichtigt, ließ Keller wissen. Fazit des Fachbereichsleiters: Man müsse ab Januar 2017 die temporäre VÖ-Gruppe in Atzenbach einrichten und im Herbst 2016 prüfen, ob ab Januar ein Ausbau der VÖ-Gruppe auf 25 Kinder notwendig wird. Innerhalb der Einrichtungen (Kindergärten gibt es derzeit in Zell, Adelsberg und Atzenbach) werde es ein Verschieben Richtung Atzenbach geben müssen. Eine Vertreterin des Elternbeirats des Kindergartens Zell machte sich ebenfalls dafür stark, dass der Gemeinderat im Herbst die aktuelle Struktur der Kinderbetreuung durchleuchtet und gegebenenfalls überdenkt. Insbesondere sei zu fragen, ob man nicht in Zell direkt Krippenplätze anbieten soll; Familien mit mehreren Kindern könnten unter Umständen die diversen Fahrtwege, die derzeit nötig sind, nicht stemmen. Es sei wichtig, jetzt die Weichen zu stellen. Dies gelte im Übrigen auch für das Kindergartengebäude in Zell. Bürgermeister Rudolf Rümmele verwies in Sachen U3-Betreuung auf die vor einigen Jahren beschlossene Kooperation mit Hausen. Man habe der Nachbargemeinde bereits mitgeteilt, dass der Bedarf in Zell steige und angefragt, wann wie viele weitere Plätze zur Verfügung gestellt werden könnten. „Klar ist, wenn es in dieser Sache zu lange geht, dann müssen wir selbst etwas machen“, sagte Rümmele. Gebühren werden erhöht In der Sitzung am Montag beschloss der Gemeinderat eine Erhöhung der Kindergartengebühren, um den Deckungsbeitrag der Elternbeiträge für die Einrichtungen bei 17 Prozent der Gesamtkosten zu halten. Ab dem 1. September gelten folgende Sätze: Halbtagskindergarten 71 Euro (bisher 69,50), VÖ-Gruppen 115,50 Euro (bisher 113), VÖ-Mix-Modell 88 Euro (bisher 86 Euro), Ganztagskindergarten 275 Euro (bisher 270,50). In Zell werden jährlich Gebührenanpassungen vorgenommen.