Zell im Wiesental Klinik: Kostenfrage soll ins Zentrum rücken

Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: Diskussion in Zell über die bevorstehende Entscheidung zur Zentralklinik

Zell (pele). Auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung am Montag fand sich auch der Punkt „Aktuelles sowie Stimmungsbild zur Frage eines neuen Zentralklinikums im Landkreis Lörrach“.

Der Kreistag soll die entsprechende Entscheidung am 5. April treffen. Für Bürgermeister Rudolf Rümmele hat sich bestätigt, „was ich schon vor Monaten gesagt habe: Der Standort Lörrach ist gesetzt“. Die Verantwortlichen sollten sich fragen, weshalb man in Sachen Grundstückssuche andere Kommunen überhaupt angeschrieben habe.

Er selbst habe sich zuletzt dem Aufruf der Bürgermeister aus dem Wiesental angeschlossen, weil es konkret um die Kostenfrage gegangen sei. „Wir wollten, dass vor einer Entscheidung alle Kosten auf den Tisch kommen, aber dem scheint man nicht Rechnung zu tragen“, sagte Rümmele.

Thomas Kaiser (SPD) meinte, man sei grundsätzlich solidarisch mit Schopfheim. Für seine Fraktion sei die Kostenfrage zentral. „Falls in Schopfheim günstiger gebaut werden kann, ist unser Appell an den Kreistag, für Schopfheim zu votieren“, sagte Kaiser.

Auch Thomas Schmidt (CDU) betonte die Kostenfrage. Die finanziellen Aufwendungen für den Bau müssten oberste Priorität bei der Entscheidung haben.

Ähnlich sah es Silvia Chiarappa (FW), die sich wunderte, dass die Frage der Kosten bisher so wenig Beachtung gefunden hat. Auch dem Punkt Notfallversorgung im ländlichen Raum werde zu wenig Bedeutung zugemessen. Die Matrix müsste Chiarappas Meinung nach objektiver sein.

Diesen Punkt griff Karl Argast auf. „Die Matrix ist für mich alles andere als fair“, sagte der SPD-Gemeinde- und Kreisrat. Außerdem kritisierte auch er, dass die Kosten für die Straßenverlegung in Hauingen und für das Anlegen eines S-Bahn-Haltepunkts im Entenbad offenbar nicht in die Entscheidung einfließen sollen. „Ich werde nicht für Lörrach stimmen“, kündigte Argast an.

Bürgermeister Rümmele meinte abschließend, dass für ihn die Luft aus dem Standortthema bereits draußen sei. Die Herausforderung bestehe nun darin, mitzuhelfen, dass „aus dem neuen Standort ein guter Standort wird“.

Indessen müsse Zell aufpassen, dass es nicht zu Nachteilen bei der Taktung der Regio-S-Bahn kommt. „Man kann diese Linie nicht unendlich verdichten“, stellte Rümmele klar. Er erinnerte aber daran, dass Lörrachs Oberbürgermeister Jörg Lutz versprochen habe, auf die Haltestelle am Zoll zu verzichten, wenn eine neue Haltestelle im Entenbad in Betrieb genommen wird.

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