Zell im Wiesental Künftig 30-Minuten-Takt am Sonntag

Markgräfler Tagblatt

Fahrplanänderung der Regio-S-Bahn bringt Verbesserung für Zell / Pro Schiene kritisiert Spätverbindung

Zell (pele). Ab dem morgigen Sonntag wird die Attraktivität der Regio-S-Bahn für die Nutzer der Zugverbindung aus Zell und dem oberen Wiesental deutlich verbessert. Künftig kann man sonntags im 30-Minuten-Takt zwischen Zell und Weil am Rhein verkehren. Bis dato fuhren die Züge nur einmal in der Stunde.

Darüber freut sich nicht zuletzt Karl Argast, Vorsitzender des Fahrgastverbands Pro Schiene, der durch unermüdliches Nachbohren dazu beigetragen hatte, diese Neuerung mit dem diesjährigen Fahrplanwechsel am 15. Dezember durchzusetzen. Argast verweist denn auch darauf, dass dieses Angebot an Sonntagen durchaus attraktiv sei; wer etwa von Zell aus zu einem Ausflug nach Freiburg wolle, spare künftig eine gute Stunde Reisezeit ein (Hin- und Rückfahrt). Mit dieser neuen Möglichkeit im Schienenverkehr werde man „gut bedient“.

Auch die SBB (Schweizerische Bundesbahn) spricht in einer Pressemitteilung zum Fahrplanwechsel von „deutlichen Verbesserungen“, durch die man auf eine „Nachfragesteigerung“ hoffe. Grundlage sei, dass das Fahrtenangebot samstags auf dem Abschnitt Lörrach-Weil auf einen Stundentakt reduziert wird. An Sonntagen werden die samstags eingesparten Zugkilometer „reinvestiert“; ab morgen übernimmt die bis Zell rückverlängerte S 5 den Zwischentakt der S 6. Die S 5 fährt dann von 9.30 bis 19 Uhr von Zell nach Lörrach-Stetten und biegt dann nach Weil am Rhein ab. In Weil wiederum besteht (genau wie samstags) Anschluss an den Regionalexpress nach Freiburg. Die Fahrzeit aus dem Wiesental auf den Nahverkehr Richtung Freiburg verkürzt sich dadurch um 30 Minuten.

Karl Argast schränkt allerdings ein, dass es sich bei diesem Angebot „nicht um das erste handelt, was wir von Pro Schiene uns gewünscht hätten“. Vielmehr liegen dem Fahrgastverband nach wie vor die unbefriedigenden Möglichkeiten im Bereich Spätzüge nach Zell im Magen. Denn hier wird sich zum Leidwesen von Pro Schiene mit dem morgigen Fahrplanwechsel nichts ändern. In Zell wird man bis auf Weiteres damit leben müssen, dass wochentags zwischen 21.25 und 0.30 Uhr kein Zug die Schwanenstadt ansteuert. Am Samstag und am Sonntag fährt zwar eine weitere Bahn, die um 22.25 Uhr Zell erreicht, „doch das bringt wenig, wenn man kulturelle Veranstaltungen in Lörrach oder in Basel besuchen will“, kritisiert Argast.

Ebenso ausbaufähig sei das Angebot der Busverbindungen vor allem am späteren Abend ins oberes Wiesental, meint der Pro Schiene-Vorsitzende. Zwar werde gern von der Unterstützung des ländlichen Raums geredet, meint Karl Argast, doch könne er gut verstehen, wenn junge Leute angesichts der Tatsache, dass sie abends vom vorderen Wiesental abgehängt werden, in die Stadt ziehen.

Insofern werde Pro Schiene bei dieser Thematik auch nicht locker lassen. „Wir hoffen, spätestens zur nächsten Fahrplanänderung in einem Jahr hier eine Verbesserung zu erzielen“, sagt Argast. Angesprochen werden soll das Thema durchaus auch beim runden Jubiläum, das Pro Schiene im kommenden Jahr ins Haus steht. Der Fahrgastverband wird dreißig Jahre alt und feiert diese Tatsache am 25. April im Wiesentäler Textilmuseum in Zell. Zu diesem Anlass werden nicht nur Männer „der ersten Stunde der Regio-S-Bahn“ eingeladen, wie Argast ankündigt, sondern auch Vertreter der aktuellen Bahn-Szene.

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