Zell im Wiesental Leben ohne Kalk wäre nicht vorstellbar

Markgräfler Tagblatt
Der Seniorenkreis der Zeller CDU besuchte das Kalkwerk in Istein. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

CDU-Senioren: Besuch im Isteiner Kalkwerk und in der Blansinger Peterskirche

Zell. Die erste Unternehmung des Seniorenkreises der Zeller CDU in diesem Jahr ging unter der bewährten Leitung von Dieter Mohr mit der geführten Besichtigung des Isteiner Kalkwerks und dem Besuch der Blansinger Peterskirche ins Markgräflerland.

Im Kalkwerk erfuhren die Senioren zunächst bei einem Diavortrag von den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten des Kalks in seinen verschiedenen Verarbeitungsformen. Nicht nur im Häuser- und Straßenbau, bei der Baustoffindustrie, zur Stahlgewinnung, Glas- und Kunststoffherstellung, bei Hygieneartikeln (zum Beispiel Zahnpasta und Cremes), Düngemitteln, Farben, Anreicherung von Tierfutter und in der Medizin, sondern auch zur Aufbereitung des Trinkwassers, zur Reinigung von Abwasser und zur Absorbierung von Schadstoffen aus der Luft wird Kalk benötigt. Ein Leben ohne Kalk wäre nicht vorstellbar.

Schon im vorletzten Jahrhundert wurde rund um Istein Kalk industriell abgebaut. Die aufgelassenen Steinbrüche wurden mit Erfolg durch Aufforstung renaturiert; davon zeugen auch die vielen Tierarten, die inzwischen hier heimisch sind. Heutzutage unterhält die weltweit agierende Firma Lhoits, die zur Zeit die Isteiner Kalkwerke betreibt, zur Renaturierung passend zur Landschaft große Rebanlagen und keltert eigenen Wein.

Anschließend an den Vortrag wurden die Besucher mit Warnweste, Schutzhelm und Schutzbrille ausgestattet, und es ging in das riesige Abbaugelände. Der im Tagebau gewonnene Kalk wird von gewaltigen Radladern auf Schwerkraftfahrzeuge geladen und von diesen in einen haushohen Brecher gekippt, der die großen Kalkstücke je nach Bedarf zerkleinert. In geschlossenen Förderbändern gelangt der Kalk zu Silos oder in riesige Brennöfen.

Jeder Bundesbürger nutzt statistisch gesehen etwa zwei Tonnen ungebrannte und circa 90 Kilogramm gebrannte Kalkerzeugnisse pro Jahr, also sechs Kilo täglich. Derzeit sind im Kalkwerk 83 Menschen beschäftigt, zwanzig allein in der Instandhaltungsabteilung. Das Werk ist 24 Stunden rund um die Uhr an sieben Tagen in Betrieb, wobei Lärm und Erschütterungen nachts möglichst vermieden werden.

Zum Schutz der Arbeiter und der Umwelt werden große Staubbildungen durch Absauganlagen verhindert, und durch ein ausgeklügeltes Sprengsystem werden Lärm und Erschütterungen minimiert. Rücksicht genommen wird auf ein Uhupaar, das in einer der Kalkwände nistet und vier Junge aufzieht. Hier wird nicht gesprengt, durch den übrigen Betrieb fühlen sich die Uhus offenbar nicht gestört.

Reich an neuem Wissen und mit einem Weinpräsent versehen traten die Besucher die Weiterfahrt über die Römerstraße nach Blansingen an – vorbei an Reb- und Obstgärten, die in den höheren Lagen weniger vom Frost geschädigt waren. Nach einem Spaziergang durch den hübschen Ort gelangten die CDU-Senioren zum zweiten Höhepunkt der Fahrt: Der Blansinger Peterskirche. Sie wurde auf einem ehemaligen römischen Gutshof erbaut und bereits 1173 erstmals urkundlich erwähnt. Im Lauf der Jahrhunderte wurde sie mehrmals erweitert und gehörte bis zur Reformation zum Kloster St. Blasien. 1556 wurde sie evangelisch und dementsprechend im Innenraum umgestaltet. Im Zuge von Renovierungsarbeiten stieß man 1955 auf die wertvollen spätmittelalterlichen Wandmalereien, die fachmännisch freigelegt und restauriert werden konnten.

Beeindruckt von diesem Kleinod des Markgräflerlands fuhren die CDU-Senioren zum Ausklang der erlebnisreichen Fahrt nach Fischingen und genossen das gesellige Beisammensein in einer Straußi.

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