Zell im Wiesental Mit guten Partnern die Dinge voran bringen

Markgräfler Tagblatt

Bürgermeister Rudolf Rümmele betont beim Bürgerempfang die Themen Partnerschaft und Integration

Zell (pele). Die Themen Partnerschaft und Integration/Inklusion stellte Bürgermeister Rudolf Rümmele in den Mittelpunkt seiner Rede anlässlich des Bürgerempfangs am gestrigen Sonntag.

Nach einem Rundgang durch das ehemalige Klinikgebäude (siehe oben stehenden Artikel) empfing der Rathauschef die Gäste im benachbarten DRK-Heim zu einem Umtrunk und nutzte die Gelegenheit, zu verschiedenen Aspekten des städtischen Lebens Stellung zu beziehen.

„Das Thema Integration und Inklusion müssen wir ernst nehmen“, mahnte der Bürgermeister zu Beginn seiner Ausführungen. Partnerschaften wiederum brauche man, um schwierige Aufgaben in der erforderlichen Professionalität erledigen zu können. „Wir schaffen in Zell so vieles, weil wir nicht mehr alles selber machen“, sagte Rümmele.

Der Bürgermeister verwies auf die im vergangenen Jahr getätigte Verpachtung der beiden Wasserkraftwerke der Stadt. Die Wasserkraft sei ein Betriebszweig, der ein Höchstmaß an Know How und freies Kapital erfordere. „Beides haben wir zwar, aber nicht im Überfluss und schon gar nicht übrig“, so Rümmele. Er machte deutlich, dass pro Jahr rund 150 000 Euro aus der Wasserkraft für das jährliche Defizit des lediglich vier Monate im Jahr geöffneten Freibads zur Verfügung gestellt werden. Das Freibad sei für Zell sehr wichtig, und diese Einrichtung nehme der Stadt auch kein Dritter ab, „da können Sie lange nach Partnern suchen“.

In diesem Zusammenhang erwählte Rudolf Rümmele auch, dass man das Zeller Bad dieses Jahr Sommergästen des oberen Wiesentals zu einem besonderen Tarif anbieten werde, denn auch „die Nachbargemeinden als gute Partner sind uns wichtig“, betonte Zells Rathauschef.

Auch den Landkreis brauche man als guten Partner, meinte der Bürgermeister und sprach gleichwohl von einem „Schlag ins Gesicht“, den der Kreistag getätigt habe, als er die „Sozialmieten im Hinterland“ von 5,50 Euro auf 4,80 Euro gesenkt habe. Dies werde den bedürftigen Menschen nachhaltig schaden.

Rümmele wechselte dann zum Thema Schulen. Zwar sei man in Zell noch in der endgültigen Ausformung der Schullandschaft, doch gleichwohl sieht der Bürgermeister die Stadt hier auf der Zielgeraden. „Wir werden wohl auch künftig die erfolgreiche Arbeit der Realschule fortführen dürfen und können“, meinte Rümmele und prognostizierte, dass die Einrichtung „in die Schiene der Gesamtschule“ gehe. Kultusminister Andreas Stoch habe in letzter Zeit viel bewegt, und dafür erhielt er einen Extradank des Bürgermeisters.

Noch habe man den Werkrealabschluss; wie lange noch, würden indes die Eltern entscheiden. Rümmele zeigte sich davon überzeugt, dass dieser Abschluss Sinn macht und kritisierte, dass viele Eltern schon früh nach Höherem für ihre Kinder strebten.

Die Integrationsaufgabe sei auch gesamtgesellschaftlich von großer Bedeutung, verwies der Bürgermeister auf das Thema Flüchtlinge. Deren Zuweisung stelle auch für die Stadt Zell eine große Herausforderung dar, und man brauche die Hilfe der Bevölkerung bei der Suche nach Wohnraum. Rümmele hält nichts davon, große Gemeinschaftsunterkünfte zu bauen und zu füllen, „das schürt Ängste und fördert die Integration in keinster Weise“. Man brauche vielmehr eine gute Verteilung und Wohnungen in allen Quartieren einer Stadt.

Zells Bürgermeister betonte die Wichtigkeit des Miteinanderredens. Der Respekt vor dem anderen Menschen müsse die Basis des Zusammenlebens sein, so die Meinung Rümmeles, der in diesem Zusammenhang auch die Haltung von Pegida kritisierte. „Jeder ist für das Gelingen von Integration verantwortlich“, sagte Rümmele

Der Rathauschef rief die Bürger dazu auf, sich am Gemeinschaftsleben zu beteiligen. Er freue sich über Resonanz aus der Bevölkerung, „und ich wünsche sie mir hin und wieder etwas lebendiger und umfassender“.

„Wir wollen in diesem Jahr ein ordentliches Stück vorwärts kommen“, meinte Rümmele und nannte eine Reihe von Vorhaben, die 2015 angegangen werden. So zum Beispiel der Bau der Stadthalle, die Neugestaltung des Bahnhofsareals, das Vorantreiben des Wohnungsbaus, die Forcierung des Kindergartenangebots und die Realisierung der Breitbandversorgung.

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