Zell im Wiesental „Organisatorischer Eisberg“ wird gestemmt

Markgräfler Tagblatt
Birgit Junk vom Landratsamt begleitet die Kindergärten auf dem Weg zur Kita+, Birgit Vogt, Kindergartenleiterin in Zell, Yvonne Schulze Projektleiterin und Kindergartenleiterin in Atzenbach sowie Karlheinz Keller, vom Fachbereich Wirtschaft und Bildung der Stadt Zell (von links). Foto: Verena Wehrle Foto: Markgräfler Tagblatt

In Zell wird das Projekt Kita+ aus der Sozialstrategie des Landkreises entwickelt 

Zell (vw). Zum ersten Mal fand im Zeller Rathauskubus ein Elternforum statt, zu dem die Stadt und der Kindergarten eingeladen hatten. Dabei wurde das Projekt Kita+ aus der Sozialstrategie des Landkreises vorgestellt. Der Kindergarten Zell hat sich als erste Einrichtung im oberen Wiesental auf den Weg gemacht, eine Kita+-Einrichtung zu werden; der Kooperationsvertrag mit dem Landkreis ist bereits unterschrieben.

Karlheinz Keller vom Fachbereich Wirtschaft und Bildung der Stadt Zell als Träger des Kindergartens begrüßte die wenigen anwesenden Eltern. Man hätte sich wesentlich mehr Interesse gewünscht, so Keller. Mit dem Konzept Kita+ wolle man die qualitätsorientierte Entwicklung des Landkreises mittragen. Das Ganze sei längerfristig ausgerichtet, erst sollen der Zeller und der Atzenbacher, später auch der Adelsberger Kindergarten zur Kita+-Einrichtung werden.

Die Projektleitung hat Yvonne Schulze inne, die Leiterin des Atzenbacher Kindergartens, die das Projekt vorstellte. Es richtet sich an Familien und Kinder, soll ihnen unbürokratisch helfen und ihnen entsprechende Angebote sowie Beratungen leichter zugänglich machen, ganz im Sinne der Frühprävention.

Birgit Junk, die vom Landratsamt die Kitas auf dem Weg begleitet, Kita+ zu werden, erwähnte wie wichtig dabei vor allem der niederschwellige Zugang zur Hilfe sei, etwa mit Beratungsstellen vor Ort. Für manche Eltern sei nicht nur der Weg nach Schopfheim zu weit, sondern auch die Hemmschwelle zu groß, Hilfe anzunehmen.

Im Vordergrund stehen bei Kita+ die Themen Stärkung der Erziehungskompetenz, Bildung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, soziale und gesundheitliche Beratungs-, Präventions-, und Hilfsangebote sowie Kultur und Nachbarschaftshilfe. Für die Anerkennung als Kita+-Einrichtung muss der Zeller Kindergarten innerhalb von zwei Jahren eine bestimmte Anzahl an definierten Qualitätsstandards entwickeln und umsetzen. Yvonne Schulze berichtete von einem „organisatorischen Eisberg“, vermittelte jedoch den Eindruck, dass dieser gut gestemmt werden könne.

„Wir leisten schon viel“, sagte Birgit Vogt, Leiterin des Zeller Kindergartens - und darüber berichtete sie dann auch. Ein Anmeldeformular mit Fragebogen zur Entwicklung des Kindes, verschiedene flexible Betreuungsmodelle, Mittagessen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind nur einige der bereits umgesetzten Qualitätsstandards. Auch die Kooperation mit anderen Einrichtungen zur Betreuung in den Ferien oder die Kindergartenkonzeption gehören dazu. Besonders hob Vogt die vielfältige Elternarbeit hervor.

Zur Qualitätsverbesserung hat man einen Fragebogen an die Eltern verschickt. Über einen Rücklauf von 50 Prozent freute sich Yvonne Schulze und präsentierte die Auswertung. 41 Prozent wünschten sich weiterhin Themenelternabende, 21 Prozent haben Bedarf an einer offenen Sprechstunde und 26 Prozent wünschten sich ein Elterncafé. Die Auswertung zur Sprache im familiären Umfeld, zeigte zudem, dass auch bei der sprachlichen Unterstützung noch Bedarf sei. Künftig will man die gewünschten Angebote integrieren. Die Ausweitung der einen Waldwoche im Kindergartenjahr wurde von allen anwesenden Eltern gewünscht.

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