Zell im Wiesental Punktsieg im Kampf gegen Doping

Markgräfler Tagblatt
Vizeweltmeister Oliver Hassler, eine NADA-Mitarbeiterin und der RG-Marketingbeauftragte André Huber (von links) bei der Anti-Doping-Aktion während des Ringer-Lokalderbys. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

RG Hausen-Zell: NADA zu Gast beim Lokalderby / Auf der Seite der Athleten

Das Derby gegen die zweite Mannschaft des TuS Adelhausen hat die RG Hausen-Zell am Samstag souverän gewonnen. Und auch im Kampf gegen Doping landeten die Athleten in der Festhalle Hausen einen klaren Punktsieg.

Zell (hjh). Zu Gast neben der Matte waren nicht nur die Ringer vom Dinkelberg, sondern auch einige Vertreterinnen der Stiftung „Nationale Doping Agentur Deutschland“ (NADA) aus Bonn, die nun schon zum zweiten Mal das Lokalderby nutzten, um „für saubere Leistung“ in allen Sportarten zu werben und auf die Probleme aufmerksam zu machen, die verbotene Substanzen für die Gesundheit jedes Sportlers mit sich bringen, hieß es.

Die NADA honoriere mit ihrer Reise nach Zell das Engagement der RG für den Ringsport, aber auch für den Sport ganz allgemein. Sie nutze aber auch die Gelegenheit, sich selbst ins rechte Licht zu rücken.

„Die Stiftung hat nicht über all den besten Ruf“, sagt André Huber, der die Aktion gegen Drogen wie auch das andere laufende Projekt leitet, für das die RG ausgezeichnet wurde. Huber und die RG verstehen die NADA, die namhafte Einzel-Sportler und Mannschaften auf ihrer Seite weiß, nicht als ärgerliche oder lästige Kontrolleinrichtung, sondern vor allem als hilfreiche Institution, die Sportler berät und schützt.

Die Kooperation zwischen NADA und der RG beruhe „eigentlich auf einem Missverständnis“, erzählte Huber. Der Zeller Vizeweltmeister Oliver Hassler war Opfer einer Doppel-Dopingkontrolle, die ihn an zwei Tagen hintereinander morgens um fünf Uhr unverhofft aus den Federn riss.

Per Facebook monierte das Ringer-Ass das Vorgehen der Kontrolleure – und weckte damit schlafende Hunde.

Denn Medien griffen seinen Fall auf und machten ihn publik. Es gab Diskussionen auf allen Ebenen. Und es führte dazu, dass Oliver Hassler nach seiner Kritik am System und einem Workshop in Bonn, an dem weitere Spitzensportler der Nation teilnahmen, jetzt mit im Boot der NADA sitzt.

Denn die Stiftung kämpft schließlich auch für die Sportler. „Ziel der Aktivitäten ist die Gleichbehandlung aller Athleten zunächst in Europa und dann auch auf dem gesamten Planeten“, betonte André Huber, der davon überzeugt ist, dass der NADA-Auftritt beim Lokal-Derby, der schon bei den Kämpfen der Jugend beginnt, fester Bestandteil des Wettkampftages sein könnte.

Die Resonanz nämlich sei außergewöhnlich gut, freute er sich und wies auf Informationen hin, die auch Sportlern helfen könnten, ihre Laufbahn ohne gesundheitsschädliche Substanzen erfolgreich zu gestalten. Nicht jeder nämlich wisse aus dem Stegreif, dass beispielsweise „Aspirin Complex“, „Ritalin“ oder „Wick Medinait“ solche verbotenen Substanzen beinhalten.

Aber viele hätten mitbekommen, dass sich der NADA-Leitspruch „Alles geben! Nichts nehmen!“ noch nicht überall herumgesprochen zu haben scheint. Jedenfalls habe es bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften im Ringen aktuell Dopingvorwürfe gegeben.

„Das war gar nicht so weit weg von hier“, sagte Huber und betonte, dass mehr dazu noch nicht zu sagen sei, weil das von der NADA angestoßene Verfahren noch in der Schwebe ist.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading