Zell im Wiesental Schüler pflanzen eigenes Wäldchen

Markgräfler Tagblatt
Am Hang gegenüber vom Zeller Wildgehege pflanzten die Schüler mit ihren Lehrerinnen Martina Schultheiß und Elsa Fleig ihre Eichen-Keimlinge. Foto: Peter Schwendele Foto: Markgräfler Tagblatt

Montfort-Realschule: Fünft- und Sechstklässler „entlassen“ Roteichen-Keimlinge in die freie Natur

120 Fünft- und Sechstklässler der Montfort-Realschule waren am Mittwoch im Zeller Stadtwald zugange, um ihre selbst gezogenen Roteichen-Keimlinge in die freie Natur zu „entlassen“. Wenn die Schüler selbst in vier, fünf Jahren aus der Schule entlassen werden, können sie sich vermutlich auf Augenhöhe von den dann jungen Bäumen verabschieden.

Von Peter Schwendele

Zell. Den Biologieunterricht einmal anders gestalten – das war das Ziel der beiden Lehrerinnen Elsa Fleig und Martina Schultheiß. Normalerweise geht es bei den Themen Pflanzen und Keimung um Kresse oder Bohnen. „Wir wollten etwas versuchen, das eine längere Halbwertszeit hat“, sagte Elsa Fleig am Mittwochvormittag, während die Pflanzaktion an einem Hangstück gegenüber vom Zeller Wildgehege ablief. Schüler wuselten durcheinander, kraxelten mit den Blumentöpfen, in denen sie ihre Keimlinge gezogen hatten, den Hang hinauf und suchten sich dort ein schönes Plätzchen, auf dem sich ihr eigener Baum in die Höhe recken kann.

Dies war der krönende Abschluss eines Projekts, das im Oktober letzten Jahres begonnen hatte. Los ging es mit dem Wässern, Kühlen und Keimenlassen der Eicheln. Anfang diesen Jahres bekamen die Keimlinge dann die ersten Blätter und wurden in Töpfe umgepflanzt. Während die Pflanzen jeden Tag in der Schule achtsam gepflegt wurden, protokollierten die Schüler gleichzeitig das Wachstum und notierten alles Wissenswerte rund um die Aktion. Parallel suchten die beiden Lehrerinnen mit Förster Winfried Herden ein geeignetes Waldstück aus, in dem die Keimlinge ihre künftige Heimat finden sollten.

„Mit dem Projekt können die Schüler selbstständig Erfahrungen sammeln, es schult sie im Beobachten und erfordert das Übernehmen von Verantwortung“, fasste Martina Schultheiß die positiven Aspekte der Aktion zusammen.

Die Langzeitwirkung dürfte jedenfalls diejenige vieler anderer Schulprojekte übertreffen: Bis ein Roteichen-Keimling zu einem stattlichen Baum herangewachsen ist, vergehen rund zwanzig Jahre.

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