Zell im Wiesental Schuhlochtal als Kernfläche?

Markgräfler Tagblatt
Die vorgesehene Kernzone des Biosphärengebiets im Schuhlochtal zwischen Atzenbach und Riedichen. Foto: Paul Berger Foto: Markgräfler Tagblatt

Biosphärengebiet war Thema in Atzenbach und Riedichen

Zell-Atzenbach/Zell Riedichen (ue). Eingehend befasste man sich in diesen Tagen in den einzelnen Ortsgremien mit den Vor- und Nachteilen des geplanten Biosphärengebiets. So auch die Ortschaftsräte Atzenbachs und Riedichens. Dort nämlich, wo sich für gewöhnlich Fuchs und Hase gute Nacht zu sagen pflegen, soll – falls die Stadt Zell dem Biosphärengebiet Schwarzwald beitritt - eine der vorgesehenen Kernzonen ausgewiesen werden. Es handelt sich hierbei um das obere Schuhlochtal zwischen Atzenbach und Riedichen.

Sowohl in Atzenbach als auch in Riedichen wurde die Thematik zum Teil heftig diskutiert. Dabei zeigte sich, dass durchaus noch Fragen offen sind, wie Atzenbachs Ortsvorsteherin Angelika Sprich erklärte. Noch sind nicht alle Vorgaben, die mit dem Projekt verbunden sind, restlos auf dem Tisch.

Fest steht, dass neben den Pflege- und Entwicklungszonen auch ein Flächenanteil von drei Prozent als Kernzone auszuweisen ist. Hierfür vorgesehen ist das obere Schuhlochtal, das sich von der Gemarkung Atzenbach bis hin-auf zur Köhlerhütte und dem Riedicher Weiler Gaisbühl erstrecken würde.

Bedenken bezüglich der Kernzone gab es vor allem am Riedicher Ratstisch, da auf dieser Fläche jegliche Bewirtschaftung untersagt wäre. Zwar sind für die Kernzonen ausschließlich städtische Waldgebiete vorgesehen; was aber, wenn sich dort in einigen Jahren aufgrund der Nichtbewirtschaftung der Borkenkäfer ausbreitet, gab Ortschaftsrat Klaus Gersbacher aus Riedichen-Gaisbühl zu bedenken. Davon betroffen wären dann auch die angrenzenden Privatwaldbesitzer. Gleichzeitig wies Riedichens Ortsvorsteherin Christa Rätzer darauf hin, dass mitten durch die geplante Kernzone im Schuhlochtal auch die Abwasserentsorgungsleitungen von Riedichen und Gaisbühl führen. Um die derzeit noch vorhandenen Bedenken zu klären, wurde am Riedicher Ratstisch eine Begehung angeregt.

Mit großer Skepsis sieht Bernhard Karle aus Atzenbach die künftige Bewirtschaftung in den so genannten Pflegezonen. Denn noch ist unklar, so Karle, wie die Nutzung dieser Flächen aussehen soll. Für Klaus Gersbacher (Riedichen) hingegen steht fest, dass das Biosphärengebiet nicht ausschließlich für Landwirte und Landschaftspfleger gedacht ist. Auch die Bevölkerung müsse dahinter stehen, bekräftigte er. Gleichzeitig sieht er bei dem Projekt auch die beteiligten Kommunen in der Pflicht. Als aktive Landwirte vermissen Helmut Baumgartner (Riedichen) und Hubert Kiefer (Atzenbach) bei einem Biosphärengebiet klare Vorgaben bezüglich der weiteren landwirtschaftlichen Nutzung.

Die endgültige Entscheidung über das Ja oder Nein zum Biosphärengebiet soll in beiden Gremien erst in einigen Tagen getroffen werden. Im September wird der Gemeinderat in Zell dann entschieden.

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