Zell im Wiesental Schulzentrum geht ans Nahwärmenetz

Markgräfler Tagblatt
Das Bildungszentrum Zell inklusive Stadthalle wird an das geplante Nahwärmenetz angeschlossen. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat Zell votiert für Kombi-Lösung / Auch Erdwärme soll weiter eine Rolle spielen

Zell (pele). Ein Signal an die Bevölkerung soll der Beschluss darstellen, den der Gemeinderat am Montag im Hinblick auf die zukünftige Wärmeversorgung des Schulzentrums und der Halle gefällt hat. Die Gebäude werden an das Nahwärmenetz der HBG angeschlossen. Aber auch die seit langer Zeit für das Bildungszentrum genutzte Erdwärme soll weiterhin eine Rolle spielen.

Die Beheizung erfolgte bisher über Erdwärme und eine Ölheizung. Allerdings funktionieren mittlerweile zwei von drei Wärmepumpen nicht mehr. Zwischenzeitlich wurde die HBG als Betreiber des Nahwärmenetzes Zell ausgewählt. Bei der Aufnahme in das Stadtsanierungsprogramm spielte der Ansatz des Anschlusses an das zu bauende Nahwärmenetz in Verbindung zu der Erdwärme eine ganz wesentliche Rolle, ließ die Stadtverwaltung wissen.

Der Gemeinderat war sich einig, dass es für das Gesamtprojekt sinnvoll sei, das Schulzentrum in das Netz zu integrieren. Unter anderem würde mit dieser Entscheidung die Motivation der Bürger, die in dem betreffenden Gebiet wohnen, gestärkt, sich ebenfalls am Nahwärmenetz zu beteiligen.

Hubert Sprich (CDU) bezeichnete das Vorhaben als „wichtiges Projekt für die Stadt“. Ziel müsse sein, Ökologie und Wirtschaftlichkeit unter einen Hut zu bringen. Die Erdwärmenutzung habe lange funktioniert, sei sehr sinnvoll und sollte auch weiter genutzt werden, meinte Sprich. Den weiteren Bedarf des Schulzentrums solle man über regional gewonnenes Holz decken; „Nahwärme hat Zukunft“, sagte Hubert Sprich, der sich aber auch deutlich dafür aussprach, dass die Energiepreise, über die man dann spreche, „marktkonform“ sein sollten.

Thomas Kaiser (SPD) zeigte sich froh darüber, dass eine „Kombilösung“ aus beiden Energieformen angestrebt wird. Die Erdwärme habe man vor 17 Jahren begonnen zu nutzen; damals sei dies eine innovative Idee gewesen. Nach wie vor funktioniere diese Art der Energiegewinnung, allerdings gebe es mittlerweile Möglichkeiten, die Technik zu optimieren, ließ Kaiser wissen. Außerdem wies er darauf hin, dass auch die Energieeinsparung bei den betreffenden Gebäuden noch stärker in den Fokus rücken müsse.

Auch Andrea Friedrich (FW) befürwortete den Anschluss an das geplante Nahwärmenetz. Bei der Erdwärme zeigte sie sich etwas skeptischer. Diese Form der Energiegewinnung komme den Freien Wählern etwas teuer vor. „Wir könnten uns vorstellen, das Bildungszentrum zunächst komplett ans Nahwärmenetz anzuschließen und bei der Erdwärme abzuwarten, wie sich die Kosten entwickeln“, meinte Friedrich, betonte aber die „ergebnisoffene“ Haltung der Freien Wähler.

Tatsächlich blieb in der Sitzung am Montag offen, welches Modell im Detail für die Wärmeversorgung des Schulzentrums gewählt wird. Drei Varianten wurden bisher ausgearbeitet. Aufgrund der Komplexität der Thematik soll eine endgültige Entscheidung über die Ausgestaltung abgewartet werden, bis weitere offene Fragen geklärt sind, etwa zur Kapazität der Wärmepumpen oder zu den Verbindungsleitungen zwischen den Gebäudekomplexen. „Klar ist aber, dass das Ganze von der Verantwortlichkeit her in eine Hand muss“, sagte Bürgermeister Rudolf Rümmele abschließend.

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