Zell im Wiesental Schutzkleidung für Fasnächtler

Markgräfler Tagblatt

Vogtei Paradies: Tierisches Vergnügen und viele Stimmungskanonen beim Kappenabend im „Zoo“

„Paradies du häsch mi ganzi Sympathie“, tönte es durch den Pfarrsaal. Und die paradiesische Fangemeinde uriger Zeller Fasnet, die das Zentrum der katholischen Kirchengemeinde für einen Abend zum Zoo umfunktioniert hatte, um die Narrenpost einmal so richtig „tierisch“ abgehen zu lassen, schunkelte, tanzte und lachte – kräftig angeheizt von „Chlampfe“, dem Alleinunterhalter - im Minutentakt.

Zell. Die Vogtei traf sich zum „Chappeobend“, gönnte sich ein deftiges Abendessen und wartete zunächst einmal geduldig auf Hürus „Dieter vo de Kirchstroß“, der es sich samt FGZ-Präsidium und Gefolge nicht hatte nehmen lassen, einen Ehrenplatz mitten im Paradies zu reservieren und den Abend, einen der wenigen offiziellen Abende, an denen er keine weiteren Vogteien zu besuchen hatte, exklusiv zu genießen.

Gastgeber war Vogt Mathias Agostini. Der hatte die Lacher schnell auf seiner Seite, als er vor der Bühne eine Muschel mit Souffleur installierte, um dem Hürus die Rede zu erleichtern und ihm einen weiteren „peinlichen Auftritt“ wie am 11.11. – da blieb dem guten Dieter die Sprache weg – zu ersparen.

Der konterte allerdings schlagfertig mit dem Hinweis darauf, dass man ihm im Gegensatz zum Fasnachtsauftakt die Rede auf einem Stück Papier zum Ablesen gegeben habe. „Ich war damals wirklich saulocker und habe die Rede angefangen mit einem schmetternden ‚in Zell…‘, und dann war Sendepause“, beschrieb er die Nummer, die ihn „wohl die ganze Fasnacht über verfolgen wird“, ergänzte FGZ-Präsident Peter Mauthe fast ein wenig schadenfroh.

Dann aber beteuerte der Hürus, dass er sich nun auf den Abend freue. Er sei gewiss, dass „de Saal sofort a fangt zu tobe, wenn die Stimmungskanone, de Strittmatter Manuel steht uff de Bühni do obe.“ Er freue sich aber auch auf die Öffnung der neuen Halle und auf die Hobbykegler der FGZ, die vor zwei Jahren die Erfahrung machen mussten, dass Kegeln nach dem Genuss von Alkohol „ganz schön g’fährlich“ sein könne. In Zeitlupe sei damals einer „über d’Bande g’stolperet, het debi e Salto g’macht un die ganz Halle het drüber g’lacht.“

Damit so etwas nicht noch einmal passiert, habe sich die FGZ dazu durchgerungen, ein Sicherheitskonzept zu erarbeiten, das auch für Wanderungen gelten könnte, weil die Männer der Vogtei gerne dahingehen, wo es gefährlich ist, wie sich zeigte, als „de Chlampfe“ Warnschilder missachtete und irgendwo im Schlamm versank.

Kanzler Thorsten Weinstein stattete nun einen der „Geschädigten“ aus den Reihen der Paradiesler mit Schutzkleidung aus, band ihm ein Kissen auf den Hintern, rüstete ihn mit Knie- und Ellenbogenschonern aus und zog ihm Handschuhe über und sorgte so dafür, dass das Volk im Saal schadenfroh zu lachen hatte.

Nun schlug die Stunde des Nachwuchses der Vogtei. Mit diebischem Vergnügen tanzten, hüpften und turnten die Jüngsten über die Bühne und überraschten mit einem abwechslungsreichen Programm, durch das wie schon so oft die Möhrengeister Manuel Strittmatter und Simon Martin führten und das den Gästen im voll besetzten Saal tierisch viel Freude bereitete.

FGZ-Präsident Peter Mauthe belohnte die Paradiesler Mathias Agostini (der erhielt vom Zinkenvogt zusätzlich auch noch den Hürusorden), Bettina Lüttner, Fabian Räuber, Heike Welte, Dietmar Steidinger, Daniel Simon, Sven Köpfer sowie seine FGZ-Mitstreiter Bernd Schneider, Johannes Philipp und Jörg Muser für ihr Engagement in Diensten der Zeller Fasnet mit dem Zunftorden.

Den Freundschaftstreffen-Orden bekamen Hannes Philipp, Jürgen Läufer und Bebe Räuber nachgereicht. Ulrike Räuber wurde in Abwesenheit mit der silbernen Ehrennadel geehrt. Und auf die goldene Ehrennadel durften Johannes Philipp und Günter Vollmer stolz sein.

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