Zell im Wiesental „Zu viel Porzellan zerschlagen“

Markgräfler Tagblatt

CDU: Kommunalpolitischer Ausschuss der Zeller Christdemokraten zog Bilanz

Freunde werden der SPD-Bürgermeister Rudolf Rümmele und die Mitglieder der CDU-Fraktion zumindest in diesem Leben nicht mehr. Das wurde bei der Sitzung des kommunalpolitischen Ausschusses am Donnerstag im „Escopazzo“ deutlich.

Zell (hjh). Drei Themen hatte sich der CDU-Vorsitzende Klaus Wetzel für diese Diskussionsrunde, zu der auch Bürger willkommen waren, ausgesucht: Die Realschulentwicklung mit dem Ziel, das „in die Jahre gekommene“ Gebäude bis ins Jahr 2022 nach und nach mit geringstmöglichem (und von der Stadt stemmbarem) Kostenaufwand zu sanieren, der Fortschritt in den beiden aktuellen Baugebieten Bahnhof und Obermatt, in denen 90 Wohnungen entstehen, und vor allem die Parkplatzmisere, an der sich aktuell die Gemüter der Zeller erhitzen.

Klaus Wetzel erläuterte den Anwesenden das Problem mit den Parkplätzen bei den Einkaufsmärkten, das zu einem großen Teil hausgemacht entstand, weil sich einige Autofahrer nicht an die Regeln hielten und so beispielsweise als Dauerparker den Winterdienst oder sonstige Parkraumpflichten der beiden Marktbetreiber nachhaltig verhinderten. Als Aufforderungen und Bitten wirkungslos verpufften, verboten die Eigentümer der Parkplätze das Parken auf ihrem Grund und Boden generell. Nur noch Parken zum Einkaufen war oder ist noch gestattet. Und die Stadt hatte plötzlich ein großes Problem, an dem nun verschiedene Gremien aus Vertretern der Stadt, dem Gewerbeverein, des Tourismusbüros und der Bürgerschaft arbeiten. Die CDU hält Erfolge von neuerlichen Gesprächen mit den Märkten für möglich, wenn es gelingt, das verlorene Vertrauen zwischen den Gesprächspartnern wieder zu erneuern. Zu viel Porzellan sei zerschlagen worden. „Seitens der Stadt wurden Behauptungen aufgestellt, die einfach nicht stimmten“, schimpfte Edwin Kiefer und wies darauf hin, dass von Treffen die Rede gewesen sei, die gar nicht stattgefunden hätten.

Im neuesten Stadtanzeiger sei gar die Behauptung aufgestellt worden, die Mitarbeiter der wenigen noch aktiven Geschäfte in der Kernstadt würden auf Kosten der Kunden Parkplätze für sich in Anspruch nehmen. „Das ist in höchstem Maße geschäftsschädigend und entspricht komplett der Unwahrheit“, betonte Edwin Kiefer nach einer Umfrage unter seinen Geschäftskollegen „total erbost“.

Es sei, so der Tenor an diesem schwülen Abend, eigentlich schon jetzt an der Zeit, Fakten zu schaffen. Thomas Schmidt sieht dazu einige Möglichkeiten. Er glaubt, es könne den Mitarbeitern der Sparkasse und Geschäfte zugemutet werden, vom Bahnhof aus ein paar Minuten zu ihren Arbeitsplätzen zu laufen, sollten die 23 neu geplanten Plätze entlang der Fahrbahn beim Textilmuseum nicht ausreichen. Siegfried Kiefer versuchte, seine Kollegen davon zu überzeugen, dass es im Städtle „tagsüber nur ganz selten Schwierigkeiten gibt, einen Parkplatz zu finden“. Und er hofft wie alle anderen, dass es nach entsprechenden Zusagen gelingt, die Nutzung von ein paar Plätzen auf den Markt-Parkplätzen zugesprochen zu bekommen.

Aber auch das, so glaubten die Zuhörer und Zuhörerinnen fast ausnahmslos, „ist mit dem jetzigen Stadtoberhaupt nicht zu machen.“

Klaus Wetzel und Thomas Schmidt haben „nach jahrelangen Fehlversuchen“ gewissermaßen resigniert und gehen davon aus, „dass wir das jetzt noch bis zum Jahresende aussitzen müssen.“

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