Schicksalsschläge
Der in Haltingen geborene Jubilar kann an seinem nicht alltäglichen Ehrentag, den er im kleinen Kreis zu Hause feiert, auf ein erfülltes, bewegtes Leben zurückblicken. Er hat in den 100 Jahren viel erlebt, aber auch Schicksalsschläge erleiden müssen. Doch diese meisterte er mit Tatkraft, Entschlossenheit und einer positiven Lebenseinstellung. „Ich bin zufrieden mit meinem Leben“, resümiert Haltingens ältester Bürger.
Beim Stiefvater und im Internat groß geworden
Egon Hildebrand war erst 13 Jahre alt, als seine Mutter unerwartet starb. So ist er bei seinem Stiefvater Fritz Hemmerle groß geworden. Schon bald nach dem Tod seiner Mutter ging er ins Internat nach Korntal bei Stuttgart. Noch bevor er das Abitur machen konnte, erhielt der Haltinger 1943 mit 18 Jahren einen Stellungsbefehl zur Marine in Stralsund. Er wurde Fähnerich zur See und kam 1944 zur Marine-Kriegsschule Schleswig, an der der Seeoffiziersnachwuchs ausgebildet wurde.
Kriegsgefangenschaft
Später geriet Egon Hildenbrand noch in amerikanische und englische Kriegsgefangenschaft, war unter anderem in Schwerin und auf der Insel Fehmarn, ehe er in der englischen Zone in Hannover in einem Lastwagen-Fuhrpark Gruppenführer wurde. „Ich hatte zwar keinen Führerschein, aber Englischkenntnisse“, erinnert sich der Hundertjährige noch gut, ebenso an seinen 21. Geburtstag, als ihm die Engländer ein „Happy Birthday“ sangen.