Von rund eineinhalb Jahren intensiver Vorbereitungen mit vielfältigen Diskussionen und viel Herzblut berichtete Ortsvorsteher und Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Walter Würger in seinen Glückwünschen zum Geburtstag.
Mit einer Mischung aus Jubiläumsfeier, Geselligkeit und Leistungsschau feierte die Langenauer Feuerwehr am Wochenende ihr 150-jähriges Bestehen.
Von rund eineinhalb Jahren intensiver Vorbereitungen mit vielfältigen Diskussionen und viel Herzblut berichtete Ortsvorsteher und Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Walter Würger in seinen Glückwünschen zum Geburtstag.
Mit wie viel Hingabe und Arbeit die Jubilare die Feier vorbereitete hatten, zeigte allein schon die kreative Dekoration aus Feuerwehrausrüstung wie Schläuche, Eimer oder Helmen; gleich am Eingang begrüßte die Besucher ein üppiger Festkranz. Die Akteure hatten ein unterhaltsames Programm für die Jubiläumsfeier zusammengestellt, darunter die musikalische Umrahmung mit dem vierköpfigen Blech-Ensemble „Wiesedäler Danzlmusik“, der Tanzgruppe um Raffaela Elsässer und einem amüsanten Sketch der „Holzhauer Langenau“ unter Leitung von Jörg Schön.
„Als Kommandant freue ich mich sehr, dass unsere Feuerwehr so gut aufgestellt ist“, erklärte Abteilungskommandant Mike Markstahler in seiner Begrüßung mit Blick auf seine Truppe aus 23 Aktiven, acht Alterskameraden und 16 Mitgliedern der Jugendfeuerwehr.
Schirmherr und Ortsvorsteher Walter Würger, selbst „Urgestein“ und Mitbegründer der Jugendfeuerwehr blickte bei seiner Ansprache zurück. Die Gründung der Langenauer Feuerwehr erfolgte 1873 durch Pioniere, deren „Dienst bis heute fortwirkt“. Nicht umsonst steht die Tätigkeit bei der Feuerwehr im Ranking der angesehensten Berufe auf Platz eins. Dieser Dienst verlange nicht unbeträchtliche Opfer von Freizeit ab, sei dazu noch gefährlich und schwierig. Besondere Anziehungskraft übe die Feuerwehr auf junge Menschen aus.
Die freiwillige Feuerwehr leiste einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit und dem Wohl der Allgemeinheit, betonte Würge und übergab im Namen des Ortschaftsrats schmunzelnd einen kleinen finanziellen Zustupf an die Feuerwehr – „für jedes Jahr einen Euro“. Im Gegenzug gab es eine Flasche Wein mit einem eigens geschaffenen Etikett der Langenauer Floriansjünger.
Bürgermeister Dirk Harscher, selbst aktives Feuerwehrmitglied in Langenau, hielt in seiner Ansprache einen historischen Rückblick auf die Entwicklung der Feuerwehr, die bis ins römische Kaiserreich zurückreichte – damals mit Sklaven als Retter in der Feuersnot. Nach der bürgerlichen Revolution 1848 fiel der Startschuss, Schadenslagen mit einem geordneten Vorgehen zu bekämpfen. Daraufhin nahmen Gründungsaktivitäten Fahrt auf, in Schopfheim im Jahr 1862, in Gersbach 1864, und 1873 in Langenau. Zuletzt folgten Kürnberg 1936 sowie Raitbach und Enkenstein im Jahr 1940.
Zum Zeitpunkt der Gründung der Feuerwehr in Langenau mit 38 Männern hatte die Gemeinde 344 Einwohner und die hauptsächlich landwirtschaftlichen Gebäude hatten viel Schadenspotential. Viele Hilferufe kamen zunächst aus den benachbarten Orten. Den erste Einsatz im eigenen Ort absolvierte die Langenauer Wehr 1880 bei einem Stau von Eisplatten bei gleichzeitigem Hochwasser.
Der Zusammenschluss mit Schopfheim erfolgte 1970. Die Gesamtfeuerwehr verfügt derzeit über 23 Fahrzeuge und bewältigt im Schnitt täglich einen Einsatz. Harscher sagte: „Unsere Feuerwehren sind technisch auf einem sehr guten Stand und wir sind in der Lage, die erforderlichen Aufgaben zu gewährleisten“. Harschers Dank galt allen Feuerwehrmitgliedern der vergangenen 150 Jahre unter ihren 17 Kommandanten. „Ich bin stolz und dankbar, eine solch schlagfertige Truppe zu haben.“
„Gottseidank sind wir heute vom Sklaventum wie im alten Rom weg und arbeiten alle mit Freiwilligen“, schmunzelte Landrätin Marion Dammann in ihrer Ansprache. Feuerwehren seien das „Rückgrat der Gesellschaft“, hier sei man oft Tag und Nacht unter Einsatz des eigenen Lebens zur Hilfe bereit. Sie gratulierte: „Sie haben eine beeindruckende Erfolgsbilanz, Sie sind die wahren Helden unseres Alltags.“
Glückwünsche und ein Präsent der weiteren Feuerwehrabteilungen von Schopfheim kamen von Kommandant Steffen Hofmann. Für weitere Grußworte standen die Gratulanten, darunter Angehörige der „Blaulichtfamilie“ und der örtlichen Vereine , Schlange: Es grüßte Gersbachs Ortsvorsteher Andreas Falk, Reiner Jacob vom Kreisfeuerwehrverband, der stellvertretende Kreisbrandmeister Dietmar Fink, Simon Redling vom DRK Schopfheim, Markus Stibi vom THW, Andrea Volk von der Turnerschaft Langenau und Manfred Schnell vom Tennisclub Langenau.
Im Namen der Aktiven ehrte Stellvertreter Rene Sahner den Mike Markstahler mit einem Präsent. Der beliebte Abteilungskommandant wurde mit Beifall und Bravo-Rufen der Aktiven sowie sämtlicher Besucher der Halle geehrt. Markstahler war sichtlich gerührt und bedankte sich. Er sagte: „Jetzt bin ich erst mal sprachlos“.
Weitere Ehrungen gab es am Festabend für besonders verdiente und langjährige Aktive. Der zweite Tag der Jubiläumsfeier stand im Zeichen von Leistungskämpfen und Geselligkeit (wir berichten noch) .