160 Jahre Musikverein Auggen Klänge aus aller Welt zum runden Geburtstag

Silke Hartenstein
Das Aktivorchester unter Udo Schmitz’ musikalischer Leitung feierte beim sehr gut besuchten Jubiläumskonzert den Auftakt in das 160. Jahr seines Bestehens. Foto: /Silke Hartenstein

Die Reihen in der Sonnberghalle waren dicht besetzt.

Einmal „Musikalisch rund um die Welt“: Dieser Einladung folgten viele Zuhörer beim Jubiläumskonzert in der dicht bestuhlten und nahezu voll besetzten Sonnberghalle. Sie alle feierten das 160-jährige Bestehen des Musikvereins Auggen. So viele Zuhörer seien noch nie gekommen, freute sich MV-Vorsitzender Tobias Meier. Passend zum Motto des Konzerts ging es mit Schwung und modernen Titeln überwiegend aus Filmmusik und Musical über fünf Kontinente hinweg.

Jugend- und Hauptorchester im Einklang

Zu Beginn präsentierte sich das Jugendorchester unter Udo Schmitz’ Leitung mit einer musikalisch reifen und sauberen Umsetzung von Michael Sweenys „Black Forest Overture“, reiste weiter auf hohe See zu den „Songs of the Whaleman“ und mit „The Good, the Bad and the Ugly“ in den Wilden Westen. Nach gutem Beifall vereinten sich jugendliche und erwachsene Musiker zu Phil Collins’ „Selections from Tarzan“.

Im normalen Probenbetrieb, so Dirigent Schmitz, gebe es wenig Berührungspunkte zwischen Jugend- und Aktivorchester. Durch gemeinsame Auftritte wie diesem komme man sich menschlich und musikalisch näher und die jungen Musiker könnten erleben, wie es sich anfühlt, Teil eines großen Klangkörpers zu sein. Das Ergebnis überzeugte.

Sodann reiste das große Aktivorchester unter Dirigent Udo Schmitz mit Elan durch die Rhythmen der Welt. Zusammen mit den Reiseleiterinnen Lea Flury, Lara Schwartz und Emelie Lämmlin ging es los in Europa mit John Williams strahlender „Olympic Fanfare“, temperamentvoll umgesetzt und mit sauberen Akzenten der Holz- und hellen Blechbläser im weich-melodischen Teil der kraftvollen Komposition. Hier kamen auch erstmals die punktgenauen Einsätze des Orchesters zum Tragen. Bei „Sous le ciel de Paris“ im Stil der Musette spielte Akkordeonistin Karin Fleck mit ihrem präzisen und sensiblen Solo eine tragende Rolle. Weich nahm ein Register nach dem anderen das eingängige Thema auf, bis zum strahlenden Tutti im beschwingten Dreivierteltakt. Hierfür gab es verdienten großen Applaus.

Weiter ging es bei „Out of Africa“ durch die sonnendurchglühten Weiten Afrikas und mit Alan Sivlestris abwechslungsreicher „Forrest Gump Suite“ mit ausgeprägter Dynamik bis zum triumphalen Finale und erneutem großen Beifall. Hier setzte Keyboarder Andreas Kohl eindrucksvolle Akzente. Erstmals wurde bei diesem Konzert der Orchesterklang durch Klavier und Keyboard bereichert.

Mit flirrend-schwebenden Passagen, schönen Trompeten- und Saxophonsoli, straffen Stakkatos der Holzbläser, tragendem Schlagzeug, großer Energie und Dramatik ging es nach der Pause mit der sinfonischen Komposition für Blasorchester „Legend of Maracaibo“ nach Südamerika. Da durften auch Astor Piazolla und sein „Libertango“ nicht fehlen. In Asien angelangt, eröffneten Ocean Drum und zarte japanische Flötentöne den Einstieg in Samuel Hazos fernöstlich anmutende „Fantasy on a Japanese Folk Song“.

Vom Walzer zum Viervierteltakt

Auf das bewegte Medley aus Sylvester Levays Musical „Elisabeth“ mit einem souverän umgesetzten Übergang vom Walzer zum temporeichen Viervierteltakt-Finale folgte langer Applaus. Als erste Zugabe gab es einen swingenden, mit musikalischen Zitaten gespickten Parforceritt durch Europa, bis das Konzert mit der zweiten Zugabe und erneutem langen Beifall ausklang.

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