5. bis 10. Mai Hebelfest in Hausen

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Auch kleine „Vreneli“ und „Hanseli“ freuen sich auf das Hebelfest in Hausen am 10. Mai. Foto: Ralph Lacher

Dieses Jahr wird die Hebelgedenkplakette verliehen.

Zu Ehren von Johann Peter Hebel (1760 bis 1826) wird jährlich am 10. Mai, Hebels Geburtstag, das Hebelfest in Hausen gefeiert.

Alle zwei Jahre wird dabei der Hebelpreis des Landes Baden-Württemberg verliehen. Ferner verleiht die Gemeinde Hausen jährlich am Hebelabend (dem Samstag vor dem 10. Mai) die Hebelplakette. Höhepunkt ist aber stets der eigentliche Geburtstagsanlass, das Hebelfest am 10. Mai.

Verdienste um die alemannische Mundart

Nachdem man im Vorjahr wieder ein großes und besonderes Hebelfest feierte und auch der Hebelpreis vergeben wurde, steht dieses Jahr ein weitgehend „normales“ Hebelfest an, sagt Bürgermeister und Schirmherr Martin Bühler. Für ihn ist das Hebelfest aber durchaus ein besonderes, nämlich das letzte in seiner Funktion als Gemeindeoberhaupt.

Beginn der Hebelfeierlichkeiten ist am Freitag, 5. Mai, mit der Lesung des oder der Gedenkplakettenträger(in) im Hebelhaus ab 20 Uhr. Die Gemeinde Hausen im Wiesental verleiht alljährlich die Gedenkplakette an solche Frauen und Männer, die sich um das Vermächtnis Hebels und um die alemannische Mundart in Wort und Schrift oder um die Erhaltung des heimatlichen Volkstums besondere Verdienste erworben haben.

Der Name des Plakettenträgers wird allerdings erst bei der Verleihung am Hebelabend, Samstag, 6. Mai, bekannt gegeben. Für die Umrahmung der vom Bürgermeister vorgenommenen Verleihung in der Festhalle sorgen Ensembles der Musikschule Mittleres Wiesental und die Hebelmusik.

Das eigentliche Hebelfest am Mittwoch, 10. Mai, beginnt morgens um 6 Uhr mit dem Wecken durch die Hebelmusik Hausen. Um 9.30 Uhr ist die Hebelfeier des Kindergartens Leuchtturm in der Festhalle. Um 11.15 Uhr werden die Ehrengäste von der Hebelmusik, den „Alten Mannen“, „Vreneli“ und „Hanseli“ am Bahnhof abgeholt. Um 11.45 Uhr beginnt die Feier in der Festhalle.

Umzug, Hebelmähli , Musik und Vergnügen

Bürgermeister Martin Bühler wird eine Rede über den neuen Plakettenträger halten, und durch Vertreter der Basler Hebelstiftung werden das Hebelbüchlein und die Braut- und Lehrlingsgaben überreicht. Gedicht- und Gesangsvorträge von Schülerinnen und Schülern sowie der Musikschule Mittleres Wiesental und der Hebelmusik gehören ebenfalls zum Programm.

Anschließend findet das „Hebelmähli“ der „Alten Mannen“ und „Alten Frauen“ im katholischen Pfarrheim statt. Im Feuerwehrsaal findet das „Dichtermähli“ statt, und ab 15 Uhr ist Umzug der Kinder durchs Dorf mit anschließenden Darbietungen in der Festhalle. Ab 16.30 Uhr gibt es ein Unterhaltungskonzert mit Bewirtung beim Musikpavillon durch die Hebelmusik. Den ganzen Tag über gibt es in der Hebelstraße einen Vergnügungspark und Verkaufsstände.

Das Hausener Hebelfest wird traditionell begleitet von anderen Hebelveranstaltungen. So findet am Sonntag, 14. Mai, um 11.30 Uhr im Hebelsaal des Lörracher Dreiländermuseums beim so genannten „Schatzkästlein“ des Hebelbundes Lörrach die Verleihung des Hebeldanks statt. Schon um 10 Uhr findet in der benachbarten Stadtkirche der Hebelgottesdienst 2023 statt.

Der berühmteste Sohn der Gemeinde

Mit den genannten Feierlichkeiten erinnert man in Hausen an seinen wohl berühmtesten Sohn. Johann Peter Hebel verbrachte zwar nur wenige Jahre seiner Kindheit im Heimatdorf der Mutter, sehnte sich aber immer nach jenem Dorf zurück. So kamen Verbindungen des Dichters ins Wiesental zustande, die seit Jahrhunderten gepflegt werden.

Überliefert ist, dass man in Hausen an Hebels hundertstem Geburtstag, also 1860, ein großes Fest beging. Dabei wurde auch den elf Dorfältesten aufgetischt, so wie es Hebel in seinem Testament verfügt hatte. Und seit 163 Jahren feiert das ganze Dorf an jedem 10. Mai den Dichter mit einem Fest. Trachten und Festwagen zeigen Szenen und Motive aus Hebels Gedichten und den Kalendergeschichten, und die Kinder verkleiden sich als Hans und Vreneli. Das Hebelfest ist, da neben Baslern auch Elsässer mitbeteiligt sind, ein echtes Regio-Fest und ein Volksfest besonderer Art.

Untrügliches Zeichen der Verbundenheit Hausens mit Johann Peter Hebel ist das „Hebelhaus“. 13 Jahre seiner Kindheit und frühen Jugend verbrachte Hebel jeweils im Winter hier - im Sommer wohnte die Familie bei ihrer Dienstherrschaft in Basel, wo Johann Peter am 10. Mai 1760 geboren wurde. Auch ein Denkmal vor der evangelischen Kirche erinnert an Hebel.

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