Scholz unterstrich, die deutschen Maßnahmen gegen die Krise zeigten Wirkung. So sei das Bruttoinlandsprodukt mit 5 Prozent 2020 weniger zurückgegangen als ursprünglich befürchtet. Auch liege der deutsche Einbruch unter dem, was die EU-Kommission für alle Mitgliedsstaaten prognostiziert habe: ein Minus von 7,8 Prozent. Das zeige: "Es läuft in Deutschland ganz gut", sagte Scholz.
In der Eurozone löst es allerdings Sorgen aus, dass einige der 19 Staaten besser durch die Krise kommen als andere. Die Pandemie könnte die Ungleichgewichte im gemeinsamen Währungsgebiet weiter verstärken. So hätten die besonders harten Folgen der Pandemie die öffentliche Verschuldung ausgerechnet in den Ländern in die Höhe getrieben, die bereits vorher hoch verschuldet gewesen seien, sagte Gentiloni. Der Aufbaufonds sei das entscheidende Werkzeug, die wirtschaftliche Unwucht zu bekämpfen.
In Ländern wie Spanien, Italien oder Frankreich ist die Rezession noch stärker als in Deutschland. Ein Grund ist die stärkere Abhängigkeit vom Tourismus. Doch fällt auch ins Gewicht, dass die Länder wegen ihrer hohen Verschuldung weniger aus eigener Kraft gegensteuern konnten.
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