Aitern Aitern verbraucht Rücklagen

Die Oberbadische
Um den Haushalt 2021 ausgleichen zu können, muss in Aitern die Rücklage aufgebraucht werden.Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Gemeinderat: Haushaltsplan für 2021 verabschiedet

Aitern (hjh). „Es isch alles e bizzeli schwierig“, kommentierte Meike Schelshorn den Haushalt der Gemeinde Aitern, den Bürgermeister Manfred Knobel in der letzten Gemeinderatssitzung im laufenden Jahr auf den Ratstisch gelegt hatte. Das umfangreiche Zahlenwerk der Schönauer Rechnungsamtsmitarbeiterin wurde dennoch einstimmig gebilligt.

Schelshorn rechnet im kommenden Jahr im Ergebnishaushalt mit „ordentlichen Erträgen“ von 1 368 375 Euro, mit „ordentlichen Aufwendungen“ von 1 476 600 Euro und damit mit einem Minus von 108 225 Euro. Im Finanzhaushalt hat sie Einzahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit über 1 206 725 Euro, Auszahlungen in Höhe von 1 272 970 Euro und damit einen Zahlungsbedarf in Höhe von 66 245 Euro festgeschrieben. Der Saldo des Finanzhaushalts ergibt nach Meike Schelshorns Berechnungen die veranschlagte Änderung des Finanzierungsmittelbestands von minus 101 545 Euro.

Einnahmen, Erstattungen und Ausgaben hatte Schelshorn überwiegend an den Zahlen der Vorjahre ausgerichtet. Größte Posten im Haushalt sind die Feuerwehr (13 275 Euro), die Grundschule (30 040 Euro) zusammen mit der Zuweisung an die Gemeinschaftsschule Oberes Wiesental (9900 Euro), der Kindergarten (102 210 Euro), die Belchenhalle (33 590 Euro), Ausgaben für Straßen, Wege und Plätze (39 400 Euro), der Winterdienst (45 575 Euro), die Friedhofsumlage an den GVV (17 080 Euro) sowie der Gemeindewald, der mit einem (bis jetzt) „überraschend niedrigen“ Minus von knapp 31 000 Euro im Haushalt 2021 vertreten ist.

Steuern, Umlagen und Schlüsselzuweisungen vom Land fallen laut Schelshorn  mit 329 670 Euro (Anteil Einkommenssteuer), Schlüsselzuweisungen (256 750 Euro) oder Erträgen aus Serviceleistungen (112 000 Euro) nicht zuletzt coronabedingt „deutlich niedriger“ aus als vorgesehen und können die FAG-Umlage (158 310 Euro), die Kreisumlage (229 945 Euro) sowie die allgemeine Umlage an Zweckverbände (112 365 Euro) nicht kompensieren. Zumindest nicht ohne verhindern zu können, dass auf die Rücklagen zurückgegriffen werden muss, die um 90 000 Euro auf eine glatte „Null“ reduziert werden müssen. „Davon“, so Meike Schelshorn, „gibt es am Jahresende 2021 keine mehr.“

Die Kassenkredite werden sich von 91 000 auf 193 000 Euro erhöhen, die Gesamtschulden des Kernhaushalts nehmen von 581 000 auf 648 000 Euro zu. Insgesamt kommt Meike Schelshorn zum Fazit, dass Aitern 2021 finanziell ganz sicher nicht auf Rosen gebettet ist. Aber sie zündete auch einen Hoffnungsfunken: „Die Tendenz für die nächsten Jahre zeigt nach oben, ab 2023 schreiben wir wieder positive Zahlen, da geht`s deutlich bergauf.“ Und Bürgermeister Manfred Knobel war klar: „Im nächsten Jahr müssen wir etwas langsamer machen. Wir machen garantiert nichts Unnötiges. Und wir werfen das Geld ganz sicher nicht zum Fenster raus.“

Zum Schluss gab es noch ein bisschen Statistik: Bei der Volkszählung 1970 wurden 462 Einwohner gezählt, 1987 waren es 477 Einwohner, 2011 wohnten 547 Einwohner in der Gemeinde und derzeit ist Manfred Knobel Bürgermeister von 521 Einwohnern.

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