Aitern In acht Jahren einiges bewegt

Die Oberbadische
Verabschiedung: (von links) Harald Lais, Sigrid Böhler und Roland Pfefferle. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Die Oberbadische

Kommunalpolitik: Bürgermeisterin Sigrid Böhler in öffentlicher Sitzung in den Ruhestand verabschiedet

Das war’s dann. Fast, denn ein paar Tage hat sie noch, Bürgermeisterin Sigrid Böhler, die nach acht Jahren Amtszeit in den lokalpolitischen Ruhestand wechselt und vorhat, nach dem kommunalen öffentlichen Leben das private mehr in den Fokus zu rücken.

Von Hans-Jürgen Hege

Aitern. Das Rathaus sei saniert, eine Bushaltestelle davor eingerichtet, die Belchenbahn an die Wasserversorgung angeschlossen, sagte Bürgermeisterin Sigrid Böhler vor zahlreichen Gästen, darunter Bürgermeisterkollegen, GVV-Bedienstete, Freunde und andere Weggefährten, die am Dienstagabend zu ihrer offiziell letzten Gemeinderatssitzung und damit zu ihrer Verabschiedung aus Amt und Würden in die Belchenhallegekommen waren.

Während ihrer Amtszeit habe sich Aitern am Schönauer Schwimmbad beteiligt, die Straßen wurden mit LED-Beleuchtung sicherer gemacht, der Glockenturm am Rathaus die Grundschultoiletten, die Bergstraße sowie der Brunnen in Holzinshaus saniert, das Biosphärengebiet konnte realisiert werden, die Breitbandversorgung kam in die Gänge. Und schließlich nahm die AG „Fit und genussvoll im Alter“ ihre Arbeit auf, es gab in den Sommermonaten alle zwei Wochen geführte Wanderungen für Senioren, jährlich einen Seniorenausflug. Derzeit läuft die Sanierung des Rathausdaches an, zu der Fördermittel in Höhe von 95 Prozent zugesagt seien.

Also: Es lief was im Dorf, und es läuft weiter, weil, so Sigrid Böhler, gute Mitarbeiter in der Gemeinde und im Gemeindeverwaltungsverband (GVV) sowie tolle Gemeinderäte gemeinsam dafür sorgen werden und weil dem neuen Rathauschef Manfred Knobel mit Böhlers bisherigem Stellvertreter Roland Pfefferle auch in Zukunft „ein absolut loyaler Mitstreiter“, zur Verfügung stünde. „Ein Glücksfall für die Gemeinde“, was „beste Voraussetzungen für die nächsten acht Jahre“ garantiere.

Sigrid Böhler widmete sich in ihrer Abschiedsrede einer Menge haupt- oder ehrenamtlich engagierter Mitbürger. „Zahllose Rädchen“ hätten über die Jahre hinweg ineinander gegriffen und dafür gesorgt, dass alles reibungslos funktionierte. Ihnen allen sei sie „zu großem Dank verpflichtet“, betonte Böhler. Denn sie alle hätten dazu beigetragen, dass „Aitern ein lebens- und liebenswertes Dorf ist und bleibt“, ein „attraktiver Wohnort mit einem wunderbaren Bildungshaus, mit einer prima Grundschule, weiterführenden Schulen direkt vor der Haustüre, einer 26 Jahre alten Halle, der man wegen der guten Pflege ihr Alter keinesfalls ansieht, einem in Eigenarbeit entstandenen prächtigen Grillplatz und einem bewundernswert regen Vereinsleben.

Sigrid Böhlers Worte unterstrich anschließend Roland Pfefferle, der darauf hinwies, dass das Bürgermeisteramt in einer Gemeinde wie Aitern ein Ehrenamt sei und dass Sigrid Böhler „von allen Seiten größter Respekt dafür verdiene, ihre Aufgaben – „und man glaubt gar nicht, welches Pensum sich da auftut“ – mit Bravour zu aller Zufriedenheit erledigt zu haben. Die Bürgermeisterin habe sich in viele Themen einarbeiten, viel lernen und ab und an auch mal etwas einstecken müssen. Sie habe das ehrenamtliche Engagement im Dorf gefordert und gefördert. Nun, so Pfefferle, sei es an der Zeit, für die vielen Stunden, die sie „für uns und unser Dorf aufgewandt hat, Danke zu sagen.“ Und das tat der stellvertretende Bürgermeister dann auch im Namen seiner Ratskollegen mit einem Geschenkkorb, einem Bild von der Gemeinde mit allen Teilorten und mit einem riesigen Blumenstrauß, dem gleich noch zwei weitere folgten. Einer kam von den Vertreterinnen des Bildungshauses und einer von Harald Lais, dem Bürgermeister von Utzenfeld, der sich als Vertreter vom GVV- Vorsitzenden Peter Schelshorn und stellvertretend auch für die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der neun Verbandsgemeinden für acht Jahre erfolgreiches und harmonisches Miteinander bedankte und versicherte, dass es auch Sigrid Böhler angerechnet werden könne, „dass wir in den acht Jahren einiges bewegen konnten.“

Natürlich hörte Sigrid Böhler die freundlichen Worte wohl. Um so schmerzlicher vermisste sie den Abschied im Rahmen eines Festes, das Corona zu verhindern wusste. „Corona hin oder her, es wäre schön, wenn ich einen Weg finden könnte, stilvoll Adieu zu sagen“, beteuerte sie.

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