Aktion bei Gemeinschaftsunterkunft in Steinen Einheimische und Neue malen gemeinsam

Ralph Lacher
Die Wandverkleidung des Zaunes um die Gemeinschaftsunterkunft an der Wiesestraße erhielt am Samstag ein ansprechendes Äußeres, zur Freude auch von Integrationsbeauftragter Souhela Wolter (rechts). Foto: Ralph Lacher

Bei der Verschönerungsaktion an der Gemeinschaftsunterkunft war die Stimmung bestens, vor allem dank der Geflüchteten, die Tatkräftig mithalfen. Die Resonanz hätte seitens der Steinener Öffentlichkeit aber etwas besser sein können.

Zu der Aktion hatten die Integrationsbeauftragte der Wiesentalgemeinde Steinen, Souhela Wolter, die Freiburger Pädagogik-Institution „Bagage-Art“ und der Arbeitskreis Migration eingeladen. Angesichts von nur gut zwei Handvoll Steinenern hätte die Resonanz aus dem Ort besser sein können, sagte Wolter.

Doch der Reihe nach: Gegen Mittag hatten die Bagage-Leute und Wolter mit Mal-Utensilien ein kleines Freiluft-Atelier am Weg entlang des Zauns der Unterkunft aufgebaut. Neugierig schauten Geflüchtete, meist Mütter mit kleineren Kindern, zu. Und bald darauf und zusammen mit den Steinenern ging es daran, den Zaun zu bemalen.

Der richtige Weg

Dabei sei es bestens möglich, Kontakte mit den Geflüchteten aufzunehmen, sagte Thomas Seubert. Der langjährige Leiter des Steinener Fröbel-Kindergartens war einer die „Einheimischen“, der zur Malaktion gekommen war. „Ich bin schon seit vielen Jahren mit der Flüchtlingsarbeit in Steinen verbunden, und die Initiative von Souhela Wolter ist richtig gut“, meinte Seubert. Solche Aktionen seien der richtige Weg, um den Geflüchteten deutlich zu machen, dass sie in Steinen willkommen sind.

Diese „Willkommenskultur“ habe sowohl in der Vergangenheit wie auch nun durchweg positive Auswirkungen. „Es gab und gibt in Steinen keinerlei Probleme mit den Geflüchteten, erfreulicherweise auch nicht mit den unbegleiteten Minderjährigen, die beim Schwimmbad untergebracht sind“, schildert Thomas Seubert seine Eindrücke.

Kontakte gepflegt

Ähnlich sah die Situation auch Damaris Jackermeier, eine weitere hiesige Teilnehmerin. „Die strahlenden Kinderaugen an diesem Tag und die frohen Gesichter der Mütter machen Freude“, sagte die junge Frau. Sie und auch Seubert nahmen sich gerne der Kinder an.

Die waren nicht nur am Zaun künstlerisch zu Gange, sondern malten auch mit Kreide auf den Weg entlang des Zaunes und den zur Unterkunft.

Die Kontakte zu den Geflüchteten habe man gut pflegen können, sagte Wolter abschließend. Und von der doch etwas enttäuschenden Resonanz in der Steinener Öffentlichkeit werde man sich nicht beirren lassen, sagte sie. Weitere ähnliche Aktivitäten habe man auf der Agenda, um nachhaltig mit und für Geflüchtete und deren Integration zu arbeiten.

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