Aktionen in Lörrach Vielfältige Aktionen beim Einsatz gegen Rassismus – auch mit Sternmarsch

Barbara Ruda
Die Mitwirkenden der Internationalen Wochen gegen Rassismus setzen auf eine rege Resonanz. Foto: Barbara Ruda

Vereine, Kulturschaffende, Jugendarbeit, Religionsgemeinschaften und die Stadt Lörrach beteiligen sich vom 16. März bis 5. April zum siebten Mal an den Internationalen Wochen gegen Rassismus.

Nachdem in den Wochen vor der Wahl, gerade was die Debatten um Migration und Integration angeht, viel zugespitzt und polarisiert und auf der anderen Seite deutschlandweit für Demokratie und gegen Rechtsextremismus demonstriert wurde, erwarten die Organisatoren eine starke Resonanz auf das vielfältige Programmangebot. Unter dem Motto „Menschenwürde schützen!“ bietet es eine wichtige Plattform, sich in der Stadt für ein respektvolles und diskriminierungsfreies Miteinander einzusetzen, hieß es.

Die OB-Einschätzung

Bei der Vorstellung des Programms stellte OB Jörg Lutz fest, dass der Ton im politischen und gesellschaftlichen Diskurs rau geworden ist. Populisten und politisch extreme Gruppierungen und Parteien und ihre Anhängerschaft fielen immer wieder negativ mit Äußerungen auf, die die Menschenwürde verletzen. Besonders betroffen seien die 30 Prozent, die neben einem Migrationshintergrund auch einen sichtbaren Migrationsvordergrund haben. „Der menschenfeindliche Geist, der dahinter steckt, geht uns alle an und wird früher oder später uns allen schaden.“

Man müsse auf die „Brunnenvergifter“ aufmerksam machen, die unsere Gesellschaft kaputt machen, sagte der Oberbürgermeister bei der Vorstellung des Programms der Internationalen Wochen gegen Rassismus. „Wir müssen uns anschauen was bei uns passieren könnte, wenn wir nicht aktiv werden“, bemerkte Lars Frick in Anbetracht der aktuellen Vorgänge in den USA.

Mehr Akteure dabei

Akteure, die in diesem Jahr etwas zum Programm beisteuern, gibt es in der Stadt viele. Die Anzahl ist sogar gewachsen, wie der Fachbereichsleiter Kultur und Tourismus erklärte. Zum ersten Mal dabei sind der Jugendrat und das Bündnis „5 vor 12“. Insgesamt 35 Veranstaltungen plus elf Gottesdienste hat Sonja Raupp vom Fachbereich Kultur und Tourismus in einer chronologisch aufgebauten Broschüre gebündelt. Workshops, die offen sind für Bürger und Schulklassen, Mitmach-Aktionen, Vorträge und Seminare, Lesungen, Führungen, Ausstellungen, Diskussionen, Filme und Konzerte – für alle Altersgruppen findet sich darin etwas.

Die zentrale Veranstaltung ist der Aktionstag „Lörrach schützt Menschenwürde – sei dabei!“ mit Sternmarsch von den drei Startpunkten Dieter Kaltenbach-Stiftung, SAK Altes Wasserwerk und Bahnhofsvorplatz, am Samstag, 22. März, und anschließendem Programm auf dem Alten Marktplatz. Unter anderem bieten dort der Jugendrat, das Bündnis „5 vor 12“, Tempus Fugit und der Kinder- und Jugendchor Informationen, Aktionen und Kultur.

Der offizielle Start

Offiziell eröffnet werden die Internationalen Wochen gegen Rassismus am Montag, 17. März, 15.30 Uhr, mit der Vernissage der Ausstellung „Wir sind Lörrach – Migration macht Stadt“ im Rathausfoyer. Sie porträtiert wertschätzend zehn Menschen mit Migrationserfahrung, die das Stadtleben in Lörrach auf unterschiedliche Weise bereichern. Wie die Integrationsbeauftragte der Stadt Inga Schwarz erläuterte, wurde sie schon einmal im Dreiländermuseum gezeigt. Im gläsernen Foyer des Rathauses soll sie nochmals einer breiten Menge von Menschen zugänglich sein.

Ein weiterer Höhepunkt des Programms ist der Vortrag „Demokratie unter Druck“ der Landtagspräsidentin Muhterem Aras am 19. März im Alten Rathaus. Gleich drei Tage, vom 27. bis 29. März, macht das Infomobil des Bundestags auf dem Alten Marktplatz halt.

Kirchliches Engagement

Das Bündnis „5 vor 12“ ist mit seinem Meinungskubus unter anderem auf der Regio-Messe präsent. Die Evangelische Allianz beteiligt sich mit Gottesdiensten zum Thema am Programm. Pastor Jürgen Exner will damit sichtbar machen, dass seine Kirche sich der Zivilgesellschaft zuwendet. Das Unicef-Juniorteam sprayt am 20. März für den Frieden, der Jugendrat zeigt in Kooperation mit dem Free Cinema am 26. März „Surf on, Europa!“ Der Werkraum Schöpflin lädt am 21. März speziell junge Menschen zu einer Diskussionsrunde über Hass im Netz und im Leben ein.

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