Anschlussunterbringung Mehr Flüchtlinge aus der Ukraine in Lörrach

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Die Anschlussunterbringung Neumatt-Brunnwasser soll erweitert werden. Foto: Kristoff Meller

Die Aufnahme geflüchteter Menschen bleibt für die Kommune eine Herausforderung. Im Gemeinderat wird am Donnerstag der Stand der Dinge in der Anschlussunterbringung erörtert. Die Stadt prüft und plant kontinuierlich Unterbringungsmöglichkeiten.

In Lörrach leben derzeit 1362 Personen in der Anschlussunterbringung (AU), knapp 40 Prozent dieser Menschen wohnen in städtischen AU: sowohl in den größeren Einrichtungen (385) als auch in 36 dezentralen Wohneinheiten (145).

Mittlerweile stamme mehr als die Hälfte dieser Flüchtlinge aus der Ukraine (54 Prozent), weitere etwa aus Syrien (12,8) und Afghanistan (6,9), so die Fachbereichsleiterin „Bürgerservice und öffentliche Sicherheit“, Geraldine Dannecker, in der Sitzungsvorlage.

Die Aufnahme

Die Anzahl der jährlich zugewiesenen Flüchtlinge an die Stadt- und Landkreise wird durch einen Verteilerschlüssel des Landes Baden-Württemberg bestimmt. Ursprünglich waren der Stadt Lörrach im Jahr 2024 insgesamt 516 Personen für die AU zugewiesen. Die Zahl hat sich durch Anrechnung von Personen aus den Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises in Lörrach sowie die Mehraufnahme von Flüchtlingen durch die Stadt im Jahr 2023 auf nun 257 Personen reduziert.

Die Anschlussunterkünfte

Neumatt-Brunnwasser: Derzeit laufen Vorplanungen für die Erweiterung der AU Neumatt-Brunnwasser. Vorgesehen ist die Unterbringung von 32 zusätzlichen Personen in neuen Wohnmodulen – wodurch die Kapazität der Anlage auf 176 Personen wächst. Die neuen Wohnungen sollen im kommenden Jahr bezugsfertig sein. Hierzu plant die Stadtverwaltung zeitnah eine Bürgerinformation, heißt es.

Der AU-Standort Neumatt-Brunnwasser soll bis Ende 2031 verlängert werden. Dies hat der Gemeinderat 2021 bereits in Auftrag gegeben. Die Stadt verhandelt derzeit mit dem Grundstückseigentümer.

Bächlinweg: Aufgrund der angespannten Lage ist auch die Verlängerung der Anschlussunterbringung am Bächlinweg bis 2031 geplant. Eine Zusage von Seiten des Grundstückeigentümers liege bereits vor.

Bahnhofstraße: Als weiterer Baustein befindet sich die geplante AU Bahnhofstraße in Planung. Das Gebäude muss für die neue Nutzung saniert werden. Es wird der Stadt vom Land mietfrei zur Verfügung gestellt. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2026 anvisiert.

Am Stammbachgraben: Mittlerweile wurde ein städtisches Grundstück in Tumringen in der Priorität nach oben gestellt. Die zu prüfende Fläche befindet sich „Am Stammbachgraben“. Hier existiert ein Bebauungsplan, zudem seien Gutachten zu Artenschutz, Lärm und Bodenbeschaffenheit vorhanden. Baurechtlich sei eine Nutzung als Anschlussunterbringung „mittel- bis langfristig möglich“, heißt es.

Wölblinstraße: In der Wölblinstraße können derzeit 22 Wohnungen für die Anschlussunterbringung genutzt werden.

Röttlerstraße: Ein Objekt in der Röttlerstraße ist mittlerweile mit 41 Personen voll belegt.

Konrad-Adenauer-Straße: Die Entwicklung des Grundstücks an der Konrad-Adenauer-Straße entlang der Bahnlinie zur AU wird zurückgestellt, weil dort im Bereich des Bolzplatzes eine Gemeinschaftsunterkunft des Landkreises gebaut werden soll.

Eine Nutzung des Grundstücks an der Bahnlinie kann aus Sicht der Stadtverwaltung „frühestens für 2030“ als AU vorgesehen werden. Denn: Das Quartier solle „nicht gleichzeitig für Anschluss- und Gemeinschaftsunterbringungen genutzt werden“, so die Sitzungsvorlage.

Dannecker: „Es ist eine zentrale Aufgabe und unser Ziel, eine ausgewogene Verteilung von Geflüchteten über alle Stadt- und Ortsteile Lörrachs zu gewährleisten, um eine Überbelastung einzelner Gebiete zu vermeiden.“

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