Anzeige Das Dorf an der Sonne: Lörrach-Hauingen

Die Oberbadische
Das „Dorf an der Sonne“ hat rund 3100 Einwohner. Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Lörrach-Hauingen (pad). Mit Weinbau haben die Hauinger nix am Hut. Zwar soll es in grauer Vorzeit den Versuch gegeben haben, eine Rebsorte zu züchten. Das Ergebnis war nicht eben berauschend. Der „Rappe-Chlapf“ verwöhnte weder Gaumen noch Sinne. Nur der Name blieb erhalten: Die Rappe-Chlapf-Deufel sind bis heute eine beliebte Fasnachtsclique im „Dorf an der Sonne“.

Ganz im Gegensatz zum gescheiterten Weinbau steht das Handwerk hoch im Kurs. Es gibt eine Reihe traditionsreicher Familienbetriebe und Produktionsstätten, angesiedelt innerhalb der Gemeinde und im angrenzenden Gewerbegebiet Entenbad.

Hochwasserschutz, Zentralklinikum und Wohnraumoffensive sind zentrale politische Themen in Hauingen. Zwar lähmt die Pandemie noch immer das gesellschaftliche Leben weitgehend. Dennoch gibt es zukunftsweisende Aktivitäten.

Im Jahr 2020 wurden wichtige Entscheidungen auf den Weg gebracht. Maßnahmen zum Hochwasserschutz spielen eine große Rolle. Ortsvorsteher Günter Schlecht: „Wir erinnern uns an das Unwetter im Juli 2014, das neben großen Schäden viel Ärger und Frust verursacht hat.“

In der Folge wurden konkrete Planungen und Maßnahmen für den Soormatt-Bypass und am Rechen bei der Kirche in die Wege geleitet. Im November 2020 folgte schließlich die Auftragsvergabe für das 12 000 Kubikmeter große Hochwasserrückhaltebecken, das voraussichtlich 761 000 Euro kosten wird. Es entsteht an der Nordseite des Friedhofs zwischen Rechbergstraße und Soormattbachweg.

Für das Bebauungsgebiet „Am Soormattbach“ erfolgte die Erschließung. Parallel dazu haben die politischen Gremien eine Vergabe der städtischen Grundstücke nach dem Höchstgebot verhindert. Die Stadt wurde aufgefordert, soziale und ökologische Verkaufsgesichtspunkte zu berücksichtigen.

Letztes Jahr wurde mit einer Teilsanierung des Friedhofswegs und des Soormattwegs in Richtung Schützenhaus begonnen. Ein weiteres Verkehrsprojekt war der Neubau des Radwegs Steinenbach in Richtung Querspange Entenbad. Fahrer von Elektroautos dürfen sich über zwei E-Zapfstellen bei der Festhalle durch den Energieversorger ED Rheinfelden freuen.

Bedingt durch Corona wurde der Spatenstich zum Zentralklinikum am 9. November abgesagt. Dennoch starteten am 11. Januar der Erdaushub und im Februar die ersten Hochbauprojekte.

Mit dem Spatenstich begann vor wenigen Tagen im Bereich Schlichtergasse ein Projekt für soziales Wohnen. Die Städtische Wohnbau errichtet 57 neue Wohneinheiten auf den Gemarkungen Hauingen und Brombach (Ortmattstraße) und investiert rund 25 Millionen Euro. In Trägerschaft der Stadt wurde die Kita an der Lingertstraße eröffnet. Somit verfügt die Gemeinde über 30 zusätzliche Plätze für Kinder unter drei Jahren, die in drei Gruppen betreut werden.

Schlecht geht davon aus, dass die Corona-Pandemie „noch für geraume Zeit unser Leben bestimmen wird“. Er hoffe jedoch, dass die Impf-Kampagne schrittweise wieder zur Normalität führt. Der Rathauschef würdigt den Einsatz des Hausarztzentrums Schlierbach, das in der Kunz-Stiftung eine öffentliche Teststation betreibt.

Mit Blick auf das laufende Jahr erklärt Schlecht: „Beschäftigen werden uns vorrangig die angelaufenen Baumaßnahmen am Hochwasserrückhaltebecken und das Zentralklinikum im Entenbad.“ Ebenso das Gebiet Neumatt-Brunnwasser mit dem Ziel, weiteren Wohnraum zu schaffen und Sport zu ermöglichen. Bürgerschaft, Organisationen, Vereine und die Stadt sieht der Ortsvorsteher im konstruktiven Dialog bei gegenseitiger Unterstützung.

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