Mit einer jährlichen Erntemenge von rund vier Millionen Kilogramm verfügen die badischen Erzeuger über einen Marktanteil von rund fünfzig Prozent aller deutschen Erzeugerorganisationen.
In Südbaden – im Einzugsgebiet des Marktes Vogtsburg – hat der Spargelanbau in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Im Rheingraben zwischen Schwarzwald und Vogesen findet die Kultur ebenfalls günstige Bodenbedingungen.
Wo es Spargel gibt
In dieser Saison frischen Spargel zu bekommen, sollte eigentlich kein Problem darstellen. Ob man zum Bauern seines Vertrauens fährt oder auf dem Gemüsemarkt flaniert – Spargelstände findet man dieser Tage ziemlich leicht. Wenn man Glück hat, steht sogar an der nächsten Ecke ein mobiler Spargelstand eines Landwirts aus dem Nachbardorf.
Der Spargel wird in drei Handelsklassen unterteilt. Kriterien hierbei sind vor allem Durchmesser, die Form der Stangen, die Art der Köpfe und die Verfärbung des Spargels. Der Preis variiert je nach Handelsklasse und ist marktabhängig: erst wenig Spargel aber viel Gelüst, also teurer - später: viel Spargel, weniger Gelüst, also nicht mehr so teuer.
Landwirte und Erntehelfer sind zurzeit im Stress. Auf den Feldern erbringen sie Höchstleistungen an Präzision und Ausdauer, um dem südbadischen Spargel nach gutem Wachstum „ans Licht“ zu verhelfen. Dabei wird mit fachmännischem Blick ermittelt, wo die Triebe kurz davor sind, den Boden zu durchbrechen, um sie dann vorsichtig freizulegen. Danach muss das edle Gewächs mit einem gekonnten Stich abgetrennt werden, ohne dabei benachbarte kleinere Triebe zu verletzen. Diese sollen ja in Kürze ebenfalls geerntet werden.
Der Spargelgourmet weiß um die mühsame und arbeitsintensive Ernte seines Leibgerichts und ist auch gerne bereit, den geforderten Preis zu entrichten, zumal er mit Vorliebe direkt beim Bauern kauft. Da hat er die Gewähr für tagesfrische Ware ohne weite Transportwege.