Sind Gärten wirklich eine relevante Größe?
Ja, versichern Expertinnen und Experten. "Im Siedlungsraum leben erstaunliche viele Arten, die hier einen Ersatz für die freie Landschaft gefunden haben", sagt Tarja Richter vom LBV. Die Uni Würzburg habe beispielsweise in einem Projekt 247 Wildbienenarten in 40 Dörfern nachgewiesen. "Natürlich müssen die größten Bemühungen auf den Erhalt und Wiederherstellung von Lebensräumen in der Kulturlandschaft abzielen, aber solange es dort mau aussieht, können wir im Siedlungsbereich erstaunlich viel beitragen. Und so klein ist diese Fläche auch nicht: Etwa zwei Prozent der Gesamtfläche Deutschlands sind Privatgärten."
Auch der Nabu im Südwesten versichert, es bringe etwas, wenn in den geschätzt 17 Millionen privaten Gärten in Deutschland auf die Artenvielfalt geachtet wird: "Auch wenn einzelne Gärten vielleicht nicht groß sind, in Summe können sie einen wichtigen positiven Effekt auf die Biodiversität haben – und als Trittsteinbiotope fungieren."
Sind auch öffentliche Einrichtungen wie Kommunen dabei?
Ja, einige Kommunen machen mit. Grünstreifen, Böschungen und Flächen rund um öffentlichen Gebäuden werden dann im Mai nicht gemäht. Der Landkreis Wunsiedel im Norden Bayerns beispielsweise war schon im Vorjahr dabei und will sich auch dieses Jahr wieder beteiligen. Die Aktion sei sinnvoll, teilt eine Sprecherin mit. Das öffentliche Bewusstsein werde gestärkt, dass eine bunte Blumenwiese genauso schön sein kann wie ein gemähter Rasen. Die Flächen werden in diesem Jahr mit einem eigenen Schild gekennzeichnet, um die Bevölkerung auf die Aktion aufmerksam zu machen.