Mögliche US-Zölle auf Medizinprodukte sind in der Prognose nicht berücksichtigt. Kämen sie, erwartet VFA-Chefvolkswirt Claus Michelsen "kurzfristig deutliche Einschnitte bei den Unternehmen und mittelfristig erhebliche Herausforderungen für die Pharmabranche in Europa". Zölle könnten dort, wo wegen bestehender Verträge keine Preiserhöhungen möglich seien, die Profitabilität der Arzneihersteller empfindlich treffen, so der Verband.
Von Trumps globalem Zollpaket sind Medikamente bisher ausgenommen. Kommen US-Zölle auf Medizinprodukte, würden sie zu "teils zu höheren Preisen für die amerikanische Bevölkerung führen", meint der VFA. Die Nachfrage nach Arzneien der Amerikaner werde wohl wenig reagieren, denn komplexe und patentgeschützte Waren seien nicht ohne Weiteres austauschbar.
Sorgen um Gesundheitsversorgung
Für die deutsche Pharmabranche sind die USA ein unverzichtbarer Absatzmarkt. 2024 gingen dem Statistischen Bundesamt zufolge Waren im Wert von 27 Milliarden Euro in die USA - fast ein Viertel der deutschen Pharmaexporte. Besonders gefragt waren immunologische Erzeugnisse wie Antisera, Impfstoffe und Blut.